Frankreich-Star giftet nach Frauen-EM-Aus gegen DFB-Team

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Im EM-Viertelfinale ging es zwischen beiden Teams heiß her – und eine Französin zeigte sich nach dem Spiel als schlechte Verliererin.

Basel – Das Frauen-EM-Viertelfinale zwischen Deutschland und Frankreich, das am Samstagabend im Basler St. Jakob-Park ausgetragen und von der DFB-Elf mit 6:5 n.E. gewonnen wurde, wird wohl in die Fußballgeschichte der beiden Länder eingehen. Eine frühe Rote Karte, mehrere Elfmeter, eine in Unterzahl aufopferungsvoll kämpfende deutsche Mannschaft, ein Lattenkracher in der letzten Minute der Verlängerung und schließlich das dramatische Elfmeterschießen, in dem die deutsche Torhüterin Ann-Katrin Berger zur Heldin avancierte – diese 120 Minuten waren an Dramatik kaum zu überbieten.

Frankreich-Star Selma Bacha giftet nach Frauen-EM-Aus gegen DFB-Team

„Ann-Katrin Berger hat uns mehrmals im Spiel gehalten. Wie sie den Kopfball, der da aufs Tor kam, gehalten hat – das hat der Mannschaft doch noch mal diesen Push gegeben, um über die Grenzen zu gehen. Es ist unheimlich wertvoll für uns, so eine Torhüterin und Persönlichkeit im Team zu haben“, lobte Bundestrainer Christian Wück seine Keeperin nach dem Abpfiff.

Anders sah es auf Seiten der Französinnen aus: Dort herrschte nach dem geplatzten Halbfinaltraum naturgemäß großer Frust. Vor allem Verteidigerin Selma Bacha zeigte sich in der Mixed-Zone als schlechte Verliererin.

„Sie haben nichts angeboten, sie haben gut verteidigt, sie waren aggressiv – aber wir haben sie von A bis Z dominiert. Sie sind weitergekommen, und es tut mir leid, das zu sagen, aber das war nicht einmal verdient – trotzdem stehen sie im Halbfinale. Ich bin eine schlechte Verliererin. Diese Niederlage tut mir weh, auch wenn mir keine Tränen kommen“, so das Statement der 24-Jährigen, die bei Olympique Lyon unter Vertrag steht.

Frankreich - Deutschland
Die Französin Selma Bacha (l) fand den Sieg der deutschen Fußballerinnen unverdient. © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

„Wir hatten zwei aberkannte Treffer, einen Lattentreffer, die Torhüterin war außergewöhnlich. Elfmeterschießen ist nun mal 50:50. Wir haben einfach so gespielt, wie wir es können, wir hatten Ballbesitz. Wir wollten Spaß haben, waren aber bei manchen Aktionen etwas zu hektisch und hatten kein Glück“, so Bacha weiter. „Die Reise endet hier.“

„Es ist ungerecht, aber was soll ich sagen?“

Auch ihre Mitspielerin Sakina Karchaoui fand deutliche Worte: „Wir sind total frustriert. Sie standen fast die ganze Zeit zu zehnt hinten drin – und wir hätten das Spiel entscheiden müssen. Aber wir haben es nicht geschafft und verlieren dann im Elfmeterschießen. Wir sind alle frustriert und können es kaum glauben. Es ist ungerecht, aber was soll ich sagen?“

Während „Les Bleus“ also die Heimreise antreten müssen, geht das EM-Abenteuer für die DFB-Elf weiter. Am Mittwoch kommt es zum nächsten Showdown – dann trifft Deutschland in Zürich auf Spanien, das Gastgeber Schweiz im Viertelfinale mit 2:0 besiegt hatte. (ysl)

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