120 Flüchtlinge in 280-Seelen-Dorf: Jetzt spricht das Ministerium ein Machtwort

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„280 Einwohner, 130 Flüchtlinge“: Das ist nach Meinung der Bairawieser „nix für‘n Flüchtling“ und „nix für‘n Ort“. Das Foto entstand bei einer Protestaktion im November 2024. © Ewald J.Scheitterer

Jetzt gibt‘s Gewissheit: Das Innenministerium hat sich zur XXL-Unterkunft im kleinen Dorf entschieden. Einige Protestler dürften aufatmen.

Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen/Dietramszell – Es regte sich lange großer Widerstand gegen die geplante Unterkunft. In dem 280-Seelen-Dorf Bairawies sollte eine Asylunterkunft entstehen. 120 bis 130 Plätze für Geflüchtete waren dort im Gespräch. Als die Pläne publik wurden, stemmten sich einige Bürger gegen die Überlegung. Sie gründeten die Bürgerinitiative „Bairawies Aktiv!“ und machten mehrmals mobil gegen das XXL-Projekt im Ortsteil der Gemeinde Dietramszell. Auch die ARD berichtete über den Widerstand der Bairawieser.

Auch die Lokalpolitik war deutlich gegen den Plan. Immer wieder votierte der Gemeinderat dagegen. Der Dietramszeller Bürgermeister Josef Hauser dachte schon laut über juristischen Widerstand nach: „Wir werden gerichtlich vorgehen, wenn unser gemeindliches Einvernehmen ersetzt wird.“

Nun gibt es Gewissheit. In einer kurzen Pressemitteilung erklärt das Landratsamt das Ende der Planungen. Das Innenministerium habe sich gegen die Unterkunft entschieden. Als Grund werden von der Pressesprecherin Marlies Peischer wirtschaftliche Gründe angegeben.

So erklärt das Innenministerium das Aus der Asylunterkunft

Die Pressemitteilung des Landratsamts im Wortlaut: „Der Bauantrag für eine Asylbewerberunterkunft in Bairawies, Gemeinde Dietramszell, ist obsolet geworden. Das bayerische Innenministerium teilte dem Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen mit, dass die Realisierung einer Asylunterkunft in modularer Bauweise für 120 Personen als nicht mehr wirtschaftlich angesehen werden kann. Damit steht fest, dass die Planungen für diese Unterkunft nicht weiter umgesetzt werden.“

Ausführliche Berichterstattung folgt.

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