Umfrage zur US-Wahl 2024: Trump bei schwarzen Wählern in wichtigen Staaten auf dem Vormarsch

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Donald Trump versucht, Stimmen schwarzer US-Bürger für sich zu gewinnen. Umfragen zufolge scheint sein Plan aufzugehen. Doch der Ex-Präsident hat noch andere Probleme.

Lansing/Harrisburg – Bei den US-Wahlen 2020 konnte der amtierende Präsident Joe Biden die meisten Stimmen unter der schwarzen Bevölkerung in den USA für sich gewinnen. Doch Donald Trump, sein voraussichtlicher Kontrahent bei den anstehenden Präsidentschaftswahlen im November, legt bei Umfragen in der schwarzen Wählergemeinschaft deutlich zu – und das in zwei besonders umkämpften Bundesstaaten.

US-Wahl 2024: Trump legt bei schwarzen Wählern zu – und gründet „Black Americans for Trump“

Einer Umfrage zufolge, sollen sich in Michigan und Pennsylvania etwa 15 Prozent der schwarzen Wähler bei den nächsten US-Wahlen für Donald Trump entscheiden, berichtete Newsweek. Was zunächst nicht sonderlich viel erscheint, muss im Kontext der vergangenen Wahl von 2020 betrachtet werden. Damals sollen weniger als 10 Prozent der Wählergruppe für den Republikaner gestimmt haben. Zum Vergleich: Für Biden stimmten 92 Prozent.

Wahlkampf in den USA - Trump in Detroit
Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in der 180 Church in Detroit. © Carlos Osorio/dpa

Der nun zu erwartende Erfolg könnte mit einer neuen Kampagne von Trumps Wahlkampfteam zusammenhängen. Das Team um den Ex-Präsidenten habe in Detroit im Bundesstaat Michigan eine Koalitionsgruppe gegründet, die sich gezielt an die schwarze US-Bevölkerung richten soll, berichtete der US-Sender CNN.

Im Rahmen der „Black Americans for Trump“-Initiative habe er eine Gesprächsrunde in einer von überwiegend schwarzen Menschen besuchten Kirche abgehalten – begleitet von zwei schwarzen Republikanern. Einen seiner Begleiter, den ehemaligen Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung, Ben Carson, nannte Trump laut CNN sogleich einen „unglaublichen Kerl“. Zudem soll er ihm den Posten als Vizepräsidenten in Aussicht gestellt haben.

Trump legt in Umfragen vor US-Wahl zu – wichtige Swing States stehen für Biden auf dem Spiel

Dass Trump in der schwarzen Wählergruppe Gewinne verbuchen kann, könnte sich tatsächlich auf die anstehende US-Wahl auswirken. Denn sowohl in Michigan, als auch in Pennsylvania, konnte sich Biden 2020 nur mit knapp über 50 Prozent gegen Trump durchsetzen. In Pennsylvania trennten die Kontrahenten gerade einmal 1,2 Prozent. In Michigan war der Abstand mit 2,8 Prozent nur geringfügig größer.

Auch 2024 werden beide Staaten als sogenannte Swing States gewertet. Das sind Bundesstaaten, in denen beide Kandidaten eine reelle Chance haben, zu gewinnen. Dementsprechend zählt in solchen Landesteilen jede Stimme.

Trumps Prozesse könnten ihm bei den Wahlen noch Probleme bereiten

Doch Trump könnte bei den Wahlen im November ein ganz anderer Umstand Probleme bereiten. Denn laut Newsweek hat die Verurteilung Trumps im Schweigegeld-Prozess in New York ebenfalls eine Auswirkung auf das Wahlverhalten der US-Bevölkerung. In einer Umfrage sollen demnach 64 Prozent der Befragten in Michigan angegeben haben, den Ex-Präsidenten wegen des Urteils weniger wahrscheinlich zu unterstützen. Eine ähnliche Umfrage in Pennsylvania sei auf 65 Prozent gekommen.

Hinzu kommt, dass sich Trump schon mehrfach den Vorwurf gefallen lassen musste, rassistisch zu sein. So habe das US-Repräsentantenhaus im Juli 2019 eine Aussage von ihm als rassistisch verurteilt, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Trump habe gegenüber Abgeordnete mit Migrationshintergrund gesagt, die vier Frauen sollen „dahin zurückgehen, wo sie hergekommen sind, und helfen, diese total kaputten und kriminalitätsverseuchten Orte wieder in Ordnung zu bringen“. (nhi)

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