Holzkirchen: Wahlkreisbüro von Karl Bär (Grüne) beschmiert

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Bundestagsabgeordneter Karl Bär (Grüne) aus Holzkirchen © Thomas Plettenberg

Das Wahlkreisbüro des Bundestagsabgeordnetem Karl Bär (Grüne) in Holzkirchen ist beschmiert worden. Die Polizei ermittelt und sucht Zeugen.

Holzkirchen – Das Wahlkreisbüro des Grünen-Bundestagsabgeordneten Karl Bär in Holzkirchen ist beschmiert worden. Das teilt die Polizei mit. Wie Bär auf Nachfrage schildert, pappte ein Unbekannter zwei AfD-Aufkleber an den Eingang und versah die Tür mit dem Wort „Hurenkind“. Dass der Vorfall in Zusammenhang mit den Bauernprotesten dieser Woche steht, glaubt Bär nicht. Wie berichtet, wurde der Holzkirchner am Montag bei der Kundgebung der Landwirte ausgebuht. „Ich kann nicht ausschließen, dass der ein oder andere Landwirt AfD wählt, aber dass jemand mit AfD-Aufklebern kommt, ist doch recht eindeutig“, so Bär. Ein Mitarbeiter des Wahlkreisbüros hat die Spuren beseitigt.

Grenzüberschreitung

Freilich schwinge bei dieser „Grenzüberschreitung“ eine latente Drohung mit. Davon beeindrucken oder gar mundtot machen lassen sich Bär und seine Mitarbeiter aber nicht. Am Büro in Holzkirchen sei es der erste polizeirelevante Vorfall dieser Art. „An meinem Regionalbüro in Rosenheim hatten wir schon öfter, dass es beschmiert oder bespuckt wurde.“ Daher sei immer „eine gewisse Grundvorsicht“ da.

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Für Bär ist es nicht ganz neu, zum Ziel unsachlicher Kritik zu werden; es gab sogar schon aggressive, offenkundig rechtsmotivierte Auftritte in seinem Wahlkreisbüro. Aktuell kriege er besonders viele Mails, nachdem ein österreichischer Online-Fernsehsender mit rechtsradikalen Inhalten, der bei Anhängern von Verschwörungsmythen populär ist, einen Beitrag über Bärs Auftritt beim Bauernprotest verbreitete. Aber: „Ich bin bei Weitem nicht so betroffen wie andere Kollegen. Auch, weil ich männlich und nicht so bekannt bin.“

„Ein undemokratisches Verhalten“

Gerade weibliche Grünen-Vertreter oder solche mit Migrationshintergrund würden viel öfter zur Zielscheibe von Beleidigungen, die ein Gefühl der Bedrohung wecken sollen. „Es ist ein undemokratisches Verhalten, zu beleidigen in der Hoffnung, dass man jemanden mundtot macht“, sagt Bär. Der Schmiererei an seiner Bürotür will der 38-Jährige aber gar nicht so viel Gewicht zukommen lassen: „Die war weder besonders kreativ noch konstruktiv.“

Der Tatzeitraum ist zwischen Dienstag, 9. Januar, etwa 17 Uhr und Mittwoch, 10. Januar, etwa 10 Uhr eingegrenzt. Die Polizei ermittelt und bittet Zeugen um Hinweise unter Telefon 08024 / 90740.

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