Bad Hindelanger entscheiden über Schicksal des Jochpass Memorial
Weil das traditionsreiche Oldtimer-Rennen „Jochpass Memorial“ nach Ansicht des Gemeinderats nicht zum Öko-Image von Bad Hindelang passt, sollte die weit über das Allgäu hinaus beliebte Veranstaltung heuer eigentlich zum letzten Mal stattfinden. Ein Bürgerentscheid könnte der Kommunalpolitik allerdings einen Strich durch die Rechnung machen.
Bad Hindelang – Der Ball liegt jetzt im Feld der kleinen Oberallgäuer Marktgemeinde Bad Hindelang. Das Bürgerbegehren des Vereins „Jochpass Oldtimer Memorial“ war erfolgreich: Die Mindestanzahl an 546 Unterschriften für die Zulassung eines nachfolgenden Bürgerentscheids wurde mit 558 gültigen Unterschriften erreicht. Nun ist die Gemeinde am Zug und deren Verwaltung bereitet einen entsprechenden Bürgerentscheid vor.
Der Termin jedenfalls steht schon fest: Am Sonntag 9. Juni, können alle wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger der Marktgemeinde neben der Europawahl auch über die Zukunft der traditionsreichen Motorsport-Veranstaltung entscheiden. Vorausgegangen war ein Beschluss des Marktgemeinderates im Jahr 2023, wonach „der Jochpass“ letztmalig 2024 stattfinden solle.
Die Motorsport-Veranstaltung passe nicht zum Öko-Image und dem Prädikat Luftkurort, hieß es damals. Zum „Jochpass Memorial“ reisen jedes Jahr über 100 Oldtimer-Fahrer an und präsentieren rund um die Gleichmäßigkeitsfahrten ihre „guten Stücke“ einem zahlreichen Publikum. Historischer Motorsport zum Anfassen werde hier geboten, so das Selbstverständnis des Vereins. Ein Stück lebendige Motorsportgeschichte eben.
Das Jochpass Memorial feierte im letzten Jahr den 100. Geburtstag
Folgende Fragestellung ist beim Bürgerentscheid vorgesehen: „Sind Sie dafür, dass das ‚Jochpass Memorial‘ über das Jahr hinaus am dritten Wochenende im Oktober in Bad Hindelang stattfindet?“ In der Begründung verweist der Verein „Jochpass Oldtimer Memorial“ darauf, dass die Veranstaltung in Form einer Gleichmäßigkeitsprüfung seit 1999 erfolgreich bereits 23 Mal durchgeführt wurde – quasi als Ersatz für das frühere Bergrennen am Jochpass, das 1989 zuletzt gefahren wurde.
Die Kosten trage komplett der Verein. Die Marktgemeinde hingegen ziehe aus der Veranstaltung eine erhebliche Wertschöpfung touristischer Natur. In der Stellungnahme der Gemeinde heißt es, dass aufgrund der historischen Bedeutung des „Jochpass Memorial“, das im Jahr 2023 sein 100-jähriges Bestehen feierte, als „örtliche Kulturpflege“ dem eigenen Wirkungskreis der Gemeinde als freiwillige Leistung zugeordnet werden kann.
Auch dies ist Voraussetzung für einen Bürgerentscheid. Beim Verein ist man ganz optimistisch, dass die Hindelanger Bürgerinnen und Bürger wissen, „um was es geht“, so Vorstand Uwe Lassau. Eine spezielle Kampagne wolle man in den nächsten Wochen nicht führen.
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