Nach Treffen mit Verschwörungstheoretikerin: Trump feuert Mitglieder des Nationalen Sicherheitsrates
Eine ultrarechte Aktivistin soll Trump zur Entlassung einiger Mitarbeiter des Nationalen Sicherheitsrates geraten haben. Diese sind nun ihren Job los.
Washington – US-Präsident Donald Trump hat mehrere Mitglieder des Nationalen Sicherheitsrates entlassen. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Bei einem Treffen mit Trump soll die ultrarechte Aktivistin Laura Loomer die Loyalität der Mitglieder angezweifelt haben. Danach seien sechs Menschen entlassen worden, berichtet unter anderem die New York Times.
Loomer bestätigte das Treffen, teilte auf der Nachrichten-Plattform X allerdings keine Einzelheiten mit. Die populäre US-Influencerin ist vor allem für ihre rassistischen und verschwörungstheoretischen Äußerungen bekannt. Unter anderem verbreitete sie über die Anschläge auf das World Trade Center am 11. September 2001, dass es sich dabei um einen „Inside Job“ gehandelt habe: also um einen Anschlag, angezettelt von der damaligen US-Regierung.
Trump bezeichnet rassistische Influencerin als „große Patriotin“
Als Reporter Trump auf die Berichte über die entlassenen Mitarbeiter des Nationalen Sicherheitsrates angesprochen hatten, antwortete der Republikaner: „Wir werden immer Leute entlassen – Leute, die wir nicht mögen, oder Leute, die uns ausnutzen, oder Leute, die vielleicht jemand anderem gegenüber loyal sind.“
Im weiteren Gesprächsverlauf bezeichnete Trump Loomer als „große Patriotin“. Sie sei jedoch „überhaupt nicht“ in die von Medien gemeldeten Entlassungen beim Nationalen Sicherheitsrat involviert gewesen. „Sie gibt Empfehlungen ab (...) und manchmal höre ich auf diese Empfehlungen“, sagte Trump.
Trump-Beraterin hatte Harris im US-Wahlkampf mehrmals rassistisch beleidigt
Nach Informationen der Washington Post sollen der Direktor des Abhör- und Cyberspionagedienstes National Security Agency (NSA), General Timothy Haugh, und seine zivile Stellvertreterin, Wendy Noble, entlassen worden sein. Die US-amerikanische Zeitung beruft sich auf Quellen in der US-Regierung. Zu den entlassenen Beamten sollen auch Brian Walsh, leitender Direktor für Geheimdienstangelegenheiten, und Thomas Boodry, leitender Direktor für legislative Angelegenheiten, gehören.

Während des US-Wahlkampfes hatte Loomer Trump beraten und mehrmals mit rassistischen Kommentaren für Schlagzeilen gesorgt. Unter anderem spielte sie in einem X-Beitrag auf die indische Abstammung von Trumps Gegenkandidatin Kamala Harris an. Sollte die Demokratin die Wahl gewinnen, dann werde „das Weiße Haus nach Curry riechen“ und Reden in der Regierungszentrale würden „über ein Callcenter abgewickelt“. Diese Äußerungen gingen sogar rechten Politikerinnen und Politikern in den USA zu weit. (Jan-Frederik Wendt)