„Es war ein Fehler“ – Rutte bereut Äußerung zu Nato-Chefposten

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Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte äußerte sich am 11. Dezember auf einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt in Berlin zu seinem NATO-Vorhaben. © M. Popow/ Imago

Nato-Chef möchte der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte wohl immer noch werden – rückblickend hätte er es aber länger für sich behalten.

Berlin – Auch ein erfahrener Politiker mache einmal Fehler. Sich bereits öffentlich für das Amt des Nato-Generalsekretärs ins Spiel gebracht zu haben, bereut der scheidende niederländische Ministerpräsident Mark Rutte mittlerweile. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur.

In einer Radiosendung im Oktober hatte der 56-Jährige sein Interesse am Amt des Nato-Generalsekretärs bekundet, es gilt als das höchste Amt innerhalb des Bündnisses.

„Es war ein Fehler, das im Öffentlichen zu sagen“, meinte Rutte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz am Montag (11. Dezember). Laut dpa sagte er weiter: „Ich werde dem Fehler nicht noch Weiteres hinzufügen, denn sonst gibt es da vielleicht wieder andere Auslegungen.“ Zurückziehen wollte der Premier seine Äußerung aber auch nicht.

Nach 13 Jahren als Premier: Rutte zeigt Interesse am Amt des Nato-Generalsekretärs

Zum 1. Oktober 2024 gibt der norwegische Politiker Jens Stoltenberg sein Amt als Nato-Generalsekretärs ab. Bis zu diesem Zeitpunkt durfte er seine Amtszeit aufgrund der aktuellen politischen Lage verlängern.

Außer Rutte ist auch Estlands Ministerpräsidentin Kaja Kallas im Gespräch um den Chefposten. Sie wäre die erste Frau in dem Amt. Aber auch der frühere lettische Regierungschef Krisjanis Karins kommt für den Posten in Frage.

Das ist ein sehr erfahrener Politiker mit viel von den Kompetenzen, die man braucht, um so große Regierungsapparate zu steuern, aber eben auch mit großer politischer und außenpolitischer Expertise.

Rutte kann auf eine beachtliche Zeit als Regierungschef der Niederlande zurückblicken. Seit 13 Jahren ist er bereits im Amt – so lange wie kein Ministerpräsident vor ihm in den Niederlanden. Derzeit leitet Rutte die Regierung aber nur noch geschäftsführend.

Denn nach einem Koalitionsstreit über die Flüchtlingspolitik hatten er und sein Kabinett im Sommer ihren Rücktritt eingereicht. Rutte kündigte im Anschluss an, sich aus der niederländischen Politik zurückziehen zu wollen. Mit der Bildung einer neuen Koalition in den Niederlanden ist nun der Rechtspopulist Geert Wilders betraut, der die Parlamentswahlen im November gewann. (Coralie Soemer)

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