Umfrage-Überraschung für Scholz – AfD steigt doch nicht ab

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Die neue Insa-Umfrage attestiert Kanzler Scholz und seiner SPD einen kleinen Aufstieg – und relativiert den vermeintlichen Abwärtstrend der AfD.

Berlin – Angesichts der bevorstehenden Europawahl liegt auf aktuellen Umfragen zur Beliebtheit der Parteien in Deutschland ein ganz besonderer Fokus. Die AfD hat es im „Europawahl-Trend“, den Insa vergangene Woche für Bild erhoben hat, etwas zurückgeworfen – mutmaßlich wegen der Affäre um die beiden Spitzenkandidaten Maximilian Krah und Petr Bystron. In der neuen Sonntagsfrage zur Bundestagswahl zeigt sich ein anderes Bild: Ihren alten Beliebtheitswert hat die AfD wieder erreicht, ein weiterer Gewinner ist Bundeskanzler Olaf Scholz.

Der Kanzler hat sich auf Platz 13 der beliebtesten Politikerinnen und Politiker vorgearbeitet. In der vergangenen Sonntagsfrage von Insa nahm Scholz noch Platz 15 hinter Annalena Baerbock ein, die er mittlerweile überholt hat: Die Grünen-Außenministerin ist auf Platz 16 abgestiegen. Ein anderer Aufsteiger neben dem Bundeskanzler ist der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz, den es zwei Plätze hoch von 7 auf 5 verschlagen hat. Die Spitzenpositionen belegen nach wie vor Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), CSU-Chef Markus Söder, NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und die BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht.

Olaf Scholz
„Die Zahl der Flüchtlinge, die nach Deutschland streben, ist im Moment zu hoch“, sagt Kanzler Scholz dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). © Andreas Arnold/dpa

Insa-Umfrage zur Bundestagswahl: AfD bleibt unverändert stark

Zusammen mit Scholz ist auch die SPD im Vergleich zur letzten Sonntagsfrage in ihrer Beliebtheit aufgestiegen, und zwar um 1,5 Prozentpunkte auf 16,5. Sie ist damit drittstärkste Kraft. Die Unionsparteien als Nummer 1 sind dagegen um ein Prozent auf 29,5 abgestiegen. Die AfD hält ihre 18,5 Prozent als zweitstärkste Partei – trotz der vermeintlichen Schlappe im Kontext der Europawahl-Umfrage. Schlusslichter sind in der Statistik das BSW (unverändert 7 Prozent), die FDP (5), die Linke – um 0,5 abgestiegen auf 3,5 Prozent – und die Freien Wähler (2,5). Bei einer Bundestagswahl würde damit ein Zehntel der Stimmen an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.

Bei der Spekulation um mögliche Koalitionen ist die Ampel längst vom Tisch. Laut Bild wünschen sich 47,5 Prozent der Befragten noch vor der nächsten Bundestagswahl ein Ende des Bündnisses aus SPD, Grünen und FDP. Unter den Befürworterinnen und Befürwortern der Liberalen sei die Situation besonders angespannt, zitiert Bild den Insa-Geschäftsführer Hermann Binkert. „Die FDP zerreißt es in der Ampel-Koalition.“ Lediglich 40 Prozent ihrer Wählerinnen und Wähler würden sich ein Fortbestehen des Bündnisses bis zur nächsten Bundestagswahl wünschen, 45 Prozent seien dagegen, so Binkert. „Die FDP kämpft um ihre Existenz.“

Lindner stellt Ampel-Koalition auf dem Bundesparteitag nicht infrage

Dieser Realität steht der Bundesparteitag der FDP entgegen, auf dem ein „Raus aus der Koalition“ augenscheinlich kaum Thema war. Statt gegen die Ampel feuerte FDP-Chef Christian Lindner in seiner Rede in Richtung Union, inklusive Markus Söders Preisen einer neuen großen Koalition als Zukunftsperspektive. (ses)

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