Russland-Gas: Möglicher Durchbruch bei Putins Milliarden-Deal – „Wir sind bereit“
Noch immer kämpft Putin um einen wichtigen Deal mit China, um russisches Gas zu verkaufen. Das Projekt geriet ins Stocken – doch es könnte eine Wende bevorstehen.
Moskau/Ulaanbaatar – Für Wladimir Putin steht vieles auf dem Spiel: Denn der russischen Wirtschaft geht es immer schlechter. Umso gelegener kommen ihm die jüngsten Annäherungen mit den USA, doch seit einigen Tagen scheint Donald Trump einen Zickzackkurs zu fahren und droht Russlands Wirtschaft sogar mit Zöllen und Sanktionen. Dafür tut sich mehr bei einem älteren Herzensprojekt, welches im Jahr 2024 noch zu floppen drohte. Doch das könnte sich ändern.
Russland-Gas könnte weiter fließen: Mögliche große Wende bei Prestige-Projekt mit China
Es geht um die Power of Siberia 2 Pipeline – für Putin übersetzt bedeutet das eine weitere Einnahmequelle. Über die Pipeline soll russisches Gas nach China gelangen. Das Gas soll von der Jamal-Halbinsel in Westsibirien durch die Mongolei nach Nordchina transportiert werden. Doch der wichtige Gaspipeline-Deal mit China ging im Jahr 2024 nur schleppend voran: Grund für stockende Gespräche mit China seien unterschiedliche Vorstellungen der beiden Länder bei Preisen und Liefermengen, berichtete die Financial Times.
China zahle zudem nicht den Preis für russisches Gas, den Putin brauche, um die Verluste auf dem europäischen Markt zu kompensieren, erklärte etwa Wladimir Milow dem US-Nachrichtenportal Newsweek. Dabei hatte sich Putin erhofft, von dem Deal hohe Gewinne zu machen.
Vorteile für Russlands Wirtschaft: Bau einer wichtigen Pipeline stockt – das könnte sich ändern
Könnte es im kommenden Jahr mehr Bewegung beim Pipeline-Projekt geben? In der Mongolei, über die das russische Pipeline-Gas umgeleitet werden würde, ist man offenbar optimistisch, dass der Deal zustande kommen könnte. Der Minister für Wirtschaft und Entwicklung, Gantumur Luvsannyam, geht davon aus, dass die Verhandlungen über die Pipeline fortgesetzt würden und dass die Gespräche Fortschritte machen. „Wenn China und Russland eine Einigung erzielen und mit dem Bau der Pipeline beginnen, sind wir bereit, zusammenzuarbeiten und das Projekt zu beschleunigen“, sagte er gegenüber der South China Morning Post (SCMP).
Luvsannyam betonte auch, dass das Projekt nicht durch Meinungsverschiedenheiten auf politischer Ebene aufgehalten werde, sondern durch geschäftliche Bedenken der China National Petroleum Corporation (CNPC), des staatlichen chinesischen Energieunternehmens. Die mongolische Regierung befinde sich „derzeit in Gesprächen mit der chinesischen Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission, um der Absichtserklärung zwei oder drei Projekte hinzuzufügen“ und diese Gespräche würden „bald abgeschlossen“.
Projekt für Russlands Wirtschaft erlebte einige Dämpfer – nicht nur wegen China
Im Jahr 2024 hatte die Koalitionsregierung der Mongolei das Projekt nicht in ihr sogenanntes Aktionsprogramm aufgenommen, welches die Planung großer Projekte im Land bis 2028 festlegt. „Diese Entscheidung wird von vielen als Aufschub des umstrittenen Projekts interpretiert, das Moskau angesichts der Sanktionen und des anhaltenden Krieges in der Ukraine eine finanzielle Rettungsleine hätte bieten können“, heißt es im SCMP-Bericht.
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Dafür hat Luvsannyam eine Erklärung. „Der Grund, warum es nicht im Aktionsprogramm der mongolischen Regierung enthalten ist, liegt darin, dass es sich um eine Frage handelt, die nicht einseitig [vom mongolischen Kabinett] entschieden werden kann“, sagte Luvsannyam. „Damit das Projekt voranschreiten kann, müssen China und Russland zunächst eine Einigung erzielen.“
Putins wichtiges Pipeline-Projekt wäre eine bedeutende Einnahmequelle für Russlands Wirtschaft
Russland führt seit Jahren Gespräche über den Bau der Power of Siberia-2-Pipeline, die jährlich 50 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus der Jamal-Region im Norden Russlands über die Mongolei nach China transportieren soll. Klar ist, dass Putin dringend nach einem Abnehmer für russisches Gas sucht, seitdem sich einige Käufer und Handelspartner aus Sorge vor Sanktionen von Russlands Wirtschaft abgewandt haben. (bohy)