„Nur wenn die Drohung zur Handlung führt“ - Harvard-Präsidentin findet Aufruf zum Judenmord auf Campus unproblematisch

In einer Anhörung vor dem Kongress der Vereinigten Staaten wurden die Präsidentinnen der Eliteuniversitäten Harvard, MIT und Universität Pennsylvania von Abgeordneten zu ihrer Einstellung zum Antisemitismus befragt. Konkret stellte die Republikanerin Elise Marie Stefanik den Präsidentinnen die Frage, ob „der Aufruf zum Völkermord an Juden gegen die Schikane- und Mobbingregeln“ der jeweiligen Hochschule verstoße.

Einstimmig antworteten Präsidentin Claudine Gay (Harvard), Präsidentin Sally Kornbluth (MIT), Präsidentin Elizabeth Magill (Universität Pennsylvania), es komme „auf den Kontext an“.

Abgeordnete verlieren die Beherrschung

Ob der Aufruf zum Genozid an Juden gegen die gültigen Verhaltensregeln auf dem Campus verstoße, hänge davon ab, ob sich der Aufruf nachweislich „gezielt gegen ein Individuum“ richte. Ferner müssten „den Worten Handlungen folgen“, damit ein Regelverstoß vorliege, sagte Präsidentin Gay.

Mehrere Abgeordnete, darunter die Fragestellerin Stefanik, verloren im Laufe der Anhörung die Beherrschung. Trotz wiederholter Nachfrage blieben die Antworten der Präsidentinnen jedoch auf das Wort genau dieselben.

Shitstorm im Netz

Auf X ist das Video mittlerweile viral gegangen und hat für viel Kritik gesorgt.

Der berühmte Investor Bill Ackman etwa schreibt: „Das könnte das außergewöhnlichste Zeugnis sein, das eine Anhörung des US-Kongresses jemals hervorgebracht hat […] Die Antworten der Präsidentinnen demonstrieren die tiefgreifenden Bildungs-, Moral- und Ethikfehler, die gewisse unserer elitären Bildungsinstitutionen durchdringen und die zum großen Teil auf die Schwäche deren Führungskräfte zurückzuführen sind.“

Ein anderer X-Nutzer schreibt: „Falls du einen einfachen IQ-Text möchtest: Hey, ich bin nicht auf die Harvard gegangen, aber ersetze einfach ‚Juden‘ durch irgendeine andere Ethnie oder religiöse Gruppe.“