Nach Schlägerei mit Schwerverletztem: Public Viewing dauerhaft abgesagt –„Risiko zu hoch“
Ein Streit eskaliert während des Public Viewings auf dem Northeimer Münsterplatz, zwei Männer müssen ins Krankenhaus. Nun zieht der Veranstalter die Reißleine.
Northeim – Ab sofort wird auf dem Northeimer Münsterplatz kein Public Viewing mehr stattfinden. Nach nur zwei gut besuchten Terminen zieht sich Veranstalter Daniel Rupp aus Göttingen wieder zurück. Als Grund nennt er eine Schlägerei am Mittwochabend während der der Veranstaltung.
Veranstalter: „Können nicht ausschließen, dass solche Situationen erneut auftreten“
Dabei eine Person sehr schwer verletzt worden, er habe selbst in unmittelbarer Nähe des Geschehens gestanden und sei sehr erschrocken gewesen. Der Sicherheitsdienst habe schnell und professionell reagiert, dennoch sei die Gefahrenlage für ihn und seine ehrenamtlichen Helfer in diesem Moment zu hoch gewesen: „Das persönliche Risiko für unsere Helfer war zu groß, da sie sich aktiv bedroht fühlten. Dieser Vorfall hat die Gewaltbereitschaft einiger Personen unterstrichen, und wir können nicht ausschließen, dass solche Situationen erneut auftreten“, sagte Rupp auf HNA-Anfrage. Daher habe man im Anschluss im Team gemeinsam entschieden, kein Public Viewing mehr zu veranstalten.
Zuvor habe es ein Abstimmungsgespräch mit der Stadt Northeim und der Polizei gegeben, bei dem ihm Bürgermeister Simon Hartmann und Vertreter der Polizei angeboten hätten, die Polizeipräsenz zu erhöhen, die Sicherheitsvorkehrungen kurzfristig zu verstärken und bei der Durchführung der Veranstaltung auch personell zu unterstützen, sagt Rupp.
Risiko für ehrenamtliche Helfer sei zu hoch
„Trotz dieser wertvollen Angebote fühlt sich das Team nach dem Vorfall nicht in der Lage, ein solch hohes persönliches Risiko erneut einzugehen, insbesondere im Rahmen eines ehrenamtlichen Engagements“, so der Veranstalter weiter.
Das Gerücht, er habe das Public Viewing gestoppt, weil es sich einfach nicht gerechnet habe, weist er zurück: „Die Einnahmen an beiden Terminen haben unsere Kosten in etwa gedeckt, finanziell gelohnt hätte sich das für uns vermutlich erst während der Finalrunde“, so der Göttinger weiter.
Grund der Schlägerei ist laut Polizei ein „lang anhaltender Streit“ gewesen
Die Northeimer Polizei schreibt zu der Schlägerei von Mittwochabend, dass dort zwischen zwei 36 und 27 Jahre alten Männern ein seit langem anhaltender Streit eskaliert sei. Beide seien verletzt und später im Krankenhaus behandelt worden. Rupp: „Dass die Polizei den Vorfall weniger dramatisch sieht, ist klar, denn für die ist solch ein Vorfall vermutlich Tagesgeschäft.“ (kat)
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