Best of Online 2024: Diese Geschichten aus dem Nordlandkreis wurden besonders oft geklickt

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Die drei Einfamilienhäuser am linken Bildrand stehen im sogenannten Außenbereich im Wolfratshauser Stadtteil Weidach. Laut Urteil des Verwaltungsgerichts München müssen sie abgerissen werden. © Axel Haesler

Flüchtlinge, Schwarzbauten und spannende Geschichten aus dem alltäglichen Leben: Wir haben ausgewertet, welche Themen unsere Online-Leser am meisten interessiert haben.

Bad Tölz-Wolfratshausen– Längst veröffentlicht unsere Zeitung viele Artikel nicht nur in der gedruckten Ausgabe – unsere spannendsten Themen und bewegendsten Schicksale werden auch auf Merkur.de gelesen; einige Geschichten besonders häufig. Wir haben ausgewertet, welche Themen unsere Online-Leser am meisten interessiert haben. Ein Dauerbrenner-Thema taucht gleich mehrfach in den Top 10 auf. Verschiedene Artikel über die Schwarzbauten in Weidach, die abgerissen werden sollen, landeten auf den Plätzen 1, 3 und 8.

Platz 10: Vorstrafen vergessen

Es klingt sehr behördlich: Im Formular, mit dem er beim Landratsamt beantragt hatte, seine Aufenthaltsgenehmigung zu verlängern, hat ein Wolfratshauser nicht erwähnt, dass er vorbestraft ist. Dieser Lapsus zieht ein Verfahren nach sich, in dessen Verlauf der 28-Jährige wegen Erschleichens von Aufenthaltstiteln zu einer Geldstrafe verurteilt worden ist. Die will er nicht zahlen – also muss sich der Türke vor dem Amtsgericht erklären. Das Ende: Er muss mehr bezahlen, als in der ersten Geldstrafe gefordert.

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Platz 9: Arbeitsdienst in Icking

Die Gemeinde Icking will Flüchtlinge stärker einspannen. Im Sommer erklärt die Vize-Bürgermeisterin Claudia Roederstein gegenüber unserer Zeitung, dass die Isartal-Gemeinde sogenannte „Arbeitsgelegenheiten“ einführen möchte – verpflichtende Arbeiten, die sie gemeinsam mit dem Bauhof erledigen sollen. Unterm Strich geht's um ein paar Stunden Arbeit in der Woche und ein paar Euro, die die schon lange in Deutschland lebenden Asylbewerber bekommen sollen. Dieses Thema bewegt Menschen in ganz Bayern und Deutschland, wie die vielen Reaktionen auf den Vorstoß zeigen.

Platz 7: Stadt lehnt XXL-Unterkünfte ab

144 Plätze sollen für Asylbewerber am Hans-Urmiller-Ring in Wolfratshausen entstehen. Die Stadt wehrt sich vehement. Im Mai wird der Bauantrag ein zweites Mal vorgelegt, ein zweites Mal lehnt der Bauausschuss ab. Der Landrat hat kurz zuvor erklärt, dass die Anlage trotzdem gebaut werden könnte, wenn rein rechtlich nichts dagegen spricht. Als die Baugenehmigung Ende des Jahres tatsächlich ausgesprochen wird, reagiert der Wolfratshauser Bürgermeister. Er klagt gegen die Genehmigung. Der Stadtrat ist mehrheitlich dafür. Das letzte Wort in der Sache wird 2024 nicht mehr gesprochen.

Platz 6: Heldin hinterm Bankschalter

Eine Seniorin will Geld abheben, viel Geld. Das macht Elisabeth Tremmel skeptisch. Die Mitarbeiterin der Raiffeisenbank im Oberland handelt heldenhaft: Sie spricht die Seniorin an und verhindert einen schweren Betrugsfall. Kriminelle wollten 75 000 Euro von der Rentnerin erbeuten. Fast wäre die Seniorin mit einem Schockanruf, einer Betrugsmasche, die im Jahr 2024 oft erfolgreich ist, um ihr Erspartes gebracht worden. Tremmel verhindert das und schaltet die Polizei ein.

Tremmel Heiß Klaar in der Bank
Blumen für Elisabeth Tremmel: Bankvorstände dankten für ihr Einschreiten bei einem Betrugsversuch. © Raiffeisenbank

Platz 5: Der größte Flohmarkt der Region

Wären alle Menschen gekommen, die den Artikel online gelesen haben, wäre Chaos ausgebrochen: Im Sommer richtet die Nachbarschaftshilfe Bürger für Bürger erneut den Hof- und Gartenflohmarkt in Wolfratshausen aus. Fast 200 000 Menschen lesen unsere Ankündigung auf mer㈠kur.de. Ganz so viele Besucher sind es in der Loisachstadt dann doch nicht – erfolgreich und gut besucht ist der Open-Air-Flohmarkt trotzdem. Und obendrein ein überraschender Internet-Hit.

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Platz 4: Tscharlies letzte Bratwurst

Zuerst wurde die Currywurst in Berlin serviert, am 4. September 1949. Tscharlie ist ein bisschen später dran. 47 Jahre lang serviert Helmut Reischl die beste Bratwurst im Oberland. Im Dezember macht der 73-Jährige seinen Stand an der Pfaffenrieder Straße schließlich dicht. Zuvor spricht er darüber, dass der berühmteste Wolfratshauser, Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber, nie bei ihm gegessen hat. Im Dezember kommt dafür andere Prominenz zum Tscharlie: Der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Bayern überreicht dem Imbiss-Rentner eine Auszeichnung für sein unternehmerisches Lebenswerk.

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Nach 47 Jahren ist Schluss: Der „Bratwurst Tscharlie“ hat seinen Imbiss geschlossen. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Platz 2: Proteste in Dietramszell

„Das macht unser Dorf kaputt“: Der Aussage des Bairawiesers Wolfgang Köster können sich fast alle Dietramszeller anschließen. In der Bürgerversammlung der Gemeinde kritisiert der Initiator der Bürgerinitiative „Bairawies Aktiv“ die Pläne, eine Unterkunft für 130 Flüchtlinge in dem 280-Einwohner-Weiler zu bauen. Mehrfach protestiert die Gruppe gegen die Unterkunft. Inzwischen gibt es Klagen dagegen.

Platz 8, 3 und 1: Schwarzbauten

Seit sage und schreibe sechs Jahren sind die drei Schwarzbauten am Isarspitz in Wolfratshausen ein Zankapfel. Das Landratsamt hat die Gebäude als Schwarzbauten identifiziert und eine in der Region ziemlich einmalige Forderung erhoben: Die Häuser müssen abgerissen werden. Alle gerichtlichen Instanzen sehen das bisher genauso, so schwer seien die Verfehlungen des Bauherrn. Bisher letzter Akt: Das Verwaltungsgericht München lehnt die Klagen der Eigentümerin – die Tochter des Bauherrn – ab.

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