Einsatz an russischer Front - Falschmeldungen über Gewinne in Ukraine! Kreml nimmt hochrangige Kommandeure fest

Mehrere hochrangige russische Kommandeure sollen wegen der Fälschung von Frontberichten und Fehlinformationen über vermeintliche Geländegewinnen entlassen und anschließend verhaftet worden sein. Das berichtete unter anderem der prorussische Militärblog „Rybar“ unter Berufung auf Kriegsberichterstatter am vergangenen Samstag via Telegram.

Demnach sollen ein russischer „Armeekommandeur, der Stabschef der 3. Brigade sowie der Kommandeur der 7. Brigade“ von den Behörden festgenommen worden sein. 

Weitere Bataillonskommandeure seien von ihren Posten entbunden worden, andere lediglich suspendiert, berichtete der militärische Analysekanal. Bei der 6. und der 123. Brigade seien aktuell noch Inspektionen im Gange.

Ihr Hauptziel war es nicht, den Feind zu besiegen, sondern Fortschritte zu melden.

Die Falschmeldungen über russische Geländegewinne sollen sich vorrangig auf Frontabschnitte in Richtung der Stadt Siwersk in der Region Donezk beziehen. Befehlshaber hätten zudem „über mehrere Monate hinweg“ berichtet, dass die Dörfer Serebrjanka, Hryhoriwka, Werchniokamjanske und die Siedlung Bilohoriwka im Osten der Ukraine von russischen Truppen eingenommen worden seien, berichtete „Rybar“. Doch „das war völlig falsch.“

„Die Wahrheit kam erst ans Licht, als hochrangige Offiziere eintrafen, um Bilohoriwka zu inspizieren“, so der russische Militärblog. 

„Korrespondenten wurden zu den Stellungen geschickt und befragten vor Ort Soldaten, die sich in den Medien mit der Einnahme von nicht existierenden Dörfern brüsteten“, berichtete „Rybar“.

"Den Befehlshabern war das Schicksal ihrer Soldaten egal"

Die Falschinformationen der zuständigen Kommandeure seien zuvor nicht nur an „höhere Stellen“ kommuniziert worden, sondern auch an die russischen Medien.

Der estnische Militärblogger Dmitri alias „WarTranslated“ berichtete unter Berufung auf weitere russische Militärblogger am Samstag via X, dass offizielle Korrespondenten die Stellungen besucht und die tatsächlichen Positionen „akribisch dokumentiert“ hätten.

Zwischenzeitlich hätten selbst russische Militäranalysten die Machenschaften der Kommandeure kritisiert, schreibt „WarTranslated“. „Wie die Russen selbst beklagen: ‚Den Befehlshabern war das Schicksal ihrer Soldaten egal. Ihr Hauptziel war es nicht, den Feind zu besiegen, sondern Fortschritte zu melden.‘“

Von Miriam Rathje