In unter zehn Minuten zum Spitzingsee: Neuer Feuerwehrstützpunkt in Schliersee wird gebaut

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Lang erwarteter Moment: Zur Eröffnung der Baustelle fürs Neuhauser Feuerwehrhaus kamen Beteiligte aus allen Bereichen. Den Spatenstich selbst übernahmen (vorne v.l.) Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer, Planer Gerhard Krogoll, Ingenieur Michael Brünner und Feuerwehrkommandant Andreas Dietmannsberger. © nap

Der erste Spaten fürs neue Feuerwehrhaus in Neuhaus ist gesetzt – und allzu lang soll es nicht mehr dauern, bis das Gebäude steht. Die Fertigstellung ist für Herbst 2025 geplant.

Neuhaus – Knapp zehn Minuten – so lange braucht die Schlierseer Feuerwehr von ihrer neuen Nebenstelle in Neuhaus bis zum Spitzingsee. „Wir haben gestoppt“, sagte Kommandant Andreas Dietmannsberger beim Spatenstich auf dem Nachbargrundstück der Alperie in Neuhaus. „Es ist knapp, aber wir schaffen die Hilfsfrist.“ Doch auch unabhängig vom „Traumgrundstück“, wie Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer das verkehrsgünstig gelegene Areal an der Bundesstraße bezeichnete, zeigten sich alle Beteiligten vor allem froh, dass es jetzt überhaupt endlich losgeht.

Neun Jahre seien von der ersten Idee bis heute vergangen, erinnerte Dietmannsberger. Allein drei Jahre habe die Gemeinde für die Grundstücksverhandlungen gebraucht, ergänzte Schnitzenbaumer. Hinzu kam eine aufwendige Planung auf schwierigem, feuchten Untergrund. „Ich freue mich, dass es jetzt funktioniert.“ Dabei wird das Projekt – trotz aller Schwierigkeiten – keine B-Lösung, wie die Beteiligten aufzeigten. „Das wird mehr als nur eine Garage, das wird ein eigener Stützpunkt“, sagte Schnitzenbaumer. Aus der Not des feuchten Bodens hatte Planer Gerhard Krogoll eine Tugend gemacht. Statt den ohnehin notwendigen Stützpfählen, entschied er sich für eine Unterkellerung der Sozialräume auf der Gebäuderückseite. Mit Ausnahme der Betonbodenplatte für die Fahrzeuge entsteht das Haus selbst komplett in Holzbauweise. Das sei mit erwarteten Gesamtkosten von rund 2,8 Millionen Euro zwar etwas teurer als eine Betonvariante, kann mit vorproduzierten Elementen dafür aber schneller gebaut werden. Voraussichtlich im September oder Oktober soll die Feuerwehr einziehen können.

Schnitzenbaumer hat sich für Förderung eingesetzt

Neben der fixen Förderung, die es für Feuerwehrhäuser gibt, hat sich Schnitzenbaumer außerdem in der Landespolitik dafür eingesetzt, dass für die Holzbauweise ebenfalls ein Zuschuss fließt. „Erst hieß es, man könne nicht beides kumulieren“, erklärte der Bürgermeister. Ilse Aigner habe auf Anfrage aber Bewegung in die Sache gebracht – Schliersee profitiert jetzt von rund 380 000 Euro. Bei den Ausschreibungen der ersten Gewerke hatte die Gemeinde ebenfalls Glück: Die Angebote lagen unter der Kostenschätzung. Eine weitere Besonderheit ist die Energietechnik, die Ingenieur Michael Brünner erläuterte. So sei das Haus mit einer Wärmepumpe und einer PV-Anlage beheizt, die die Wärme in der Betondecke auch über Nacht speichert. So werde der Stromverbrauch nachts auf ein Minimum reduziert.

Beherbergen wird das Gebäude das Löschfahrzeug, das schon jetzt in Neuhaus stationiert ist, ergänzt um einen neuen Mercedes Sprinter für acht Mann inklusive technischer Beladung. Wie berichtet, ist das Fahrzeug schon bestellt und soll die Mannschaft zügig bis zum Spitzingsee bringen, wo es künftig keinen eigenen Stützpunkt mehr geben wird. Dort gab es zuletzt zu wenig einsatzbereites Personal. Umso wichtiger, erklärte Dietmannsberger, ist ein sichtbarer Feuerwehrstandort in Neuhaus. Der Kommandant verspricht sich davon auch Personalzuwachs. „Manche wussten ja bisher gar nicht, dass wir hier eine Feuerwehr haben.“ nap

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