Trump plant Komplett-Abzug aus Syrien: Pentagon entwirft bereits konkrete Pläne
Trump und ihm nahestehende Beamte signalisierten ihr Interesse an einem vollständigen Abzug aller US-Truppen aus Syrien, woraufhin das Pentagon Pläne für einen Rückzug erarbeitete.
Washington, D.C. – Das US-Verteidigungsministerium arbeitet an Plänen für den vollständigen Abzug aller US-Truppen aus Syrien. Zwei US-Verteidigungsbeamte bestätigten gegenüber NBC News, dass Zeitrahmen von 30, 60 oder 90 Tagen geprüft würden. Hintergrund sind jüngste Äußerungen von Präsident Donald Trump und ihm nahestehenden Politikern, die ein Interesse an einem Rückzug der Truppen signalisiert haben.
Trumps Nationaler Sicherheitsberater Mike Waltz traf sich am 31. Januar im Hauptquartier des US Central Command in Florida mit hochrangigen Militärs zu Beratungen über die Lage im Nahen Osten. Ein Beamter des Weißen Hauses erklärte jedoch, dass eine mögliche Truppenreduzierung nicht Thema des Briefings gewesen sei.
Trump will Rückzug der Truppen aus Syrien – vor Ort sollen sich rund 2.000 US-Soldaten aufhalten
Bereits 2019 hatte Trump Verteidigungsminister James Mattis angewiesen, alle US-Truppen aus Syrien abzuziehen. Mattis widersetzte sich der Entscheidung und trat schließlich aus Protest zurück. Zwar reduzierte Trump die US-Präsenz in der Region erheblich, stationierte später jedoch wieder Truppen. Im Dezember teilte das Pentagon mit, dass sich derzeit rund 2000 US-Soldaten in Syrien aufhalten – mehr als doppelt so viele wie offiziell lange angegeben.
US-Verteidigungsministerium warnt: Truppenabzug könnte Sicherheit in Syrien gefährden
Das Verteidigungsministerium betont, dass die US-Militärmission darauf abzielt, den Islamischen Staat zu schwächen und lokale Partner wie die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) zu unterstützen. Vertreter des Ministeriums warnen jedoch, dass ein Abzug die Sicherheit in der Region gefährden könnte. Besonders betroffen wären Gefängnisse und Flüchtlingslager, in denen über 50.000 Menschen untergebracht sind, darunter rund 9000 IS-Kämpfer. Ohne US-Truppen könnte es den SDF schwerfallen, diese Einrichtungen weiter zu sichern.
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Zugleich bleibt die Lage in Syrien angespannt. Im Dezember übernahm die dschihadistische Gruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS), ein Ableger der früheren Nusra-Front, überraschend die Kontrolle über Teile des Landes. Die Entwicklungen könnten die Situation weiter destabilisieren und Auswirkungen auf die US-Strategie in der Region haben. (jal)