Großfahndung der Polizei nach Serie von Sexualdelikten in Ottobrunn und Hohenbrunn

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Eine Großfahndung der Polizei läuft wegen Sexualstraftaten in Ottobrunn und Hohenbrunn. © Lino Mirgeler/dpa

Eine Serie von Sexualstraftaten sorgt in Ottobrunn und Hohenbrunn für große Aufregung. Die Polizei fahndet unter anderem mit Hubschraubern - und bittet um Hinweise aus der Bevölkerung.

Ottobrunn/Hohenbrunn – Tagelang kreisten Polizei-Hubschrauber über Wohngebieten, Suchscheinwerfer strahlten nachts in Gärten und Häuser, Anwohner wurden von der Kriminalpolizei befragt und Autofahrer kontrolliert: Was ist und war los in Ottobrunn und Hohenbrunn? In sozialen Netzwerken kursierten diverse Gerüchte – am Montag hat das Polizeipräsidium München in einer Pressekonferenz die Hintergründe erläutert: Vier Sexualdelikte innerhalb kurzer Zeit haben die intensive Großfahndung mit massivem Polizeiaufgebot nötig gemacht. Der (oder die) Täter: noch nicht gefasst. Drei Delikte sind von den betroffenen Frauen angezeigt worden, der vierte Fall kam erst durch die polizeilichen Befragungen zutage. Das Muster: immer das gleiche.

Vier Fälle bekannt

Fall eins ereignete sich am Freitag gegen 21.55 Uhr in Ottobrunn, wo eine dort ansässige 24-Jährige allein auf dem Karl-Valentin-Weg zwischen der Uhlandstraße und der Hermann-Löns-Straße unterwegs war, als sich ihr eine unbekannte männliche Person von hinten näherte. Der Mann ging die 24-Jährige von hinten an, griff ihr an den Oberkörper und versuchte, sie zu Fall zu bringen. Die 24-Jährige wehrte sich, woraufhin der unbekannte Täter in Richtung Karl-Stieler-Straße flüchtete. Die Frau zeigte den sexuellen Übergriff sofort bei der örtlichen Polizeiinspektion an, daraufhin begannen sofort umfangreiche Fahndungsmaßnahmen, auch mittels Hubschrauber.

Zwei Übergriffe in einer halben Stunde

Innerhalb von einer halben Stunde kam es am Samstagabend zu zwei weiteren Straftaten. In Hohenbrunn, wo eine Ortsansässige (36) um 21..20 Uhr auf der Hohenbunner Straße auf Höhe der Frühlingsstraße von hinten attackiert wurde – als die Frau schrie, flüchtete der Unbekannte Richtung Frühlingstraße. Nur 30 Minuten später und zwei Kilometer entfernt, bemerkte eine Jugendliche in Ottobrunn, wie ihr in der Jahnstraße ein Mann nachging. Gegen 21.50 Uhr trat der Unbekannte an einer kleinen Grünanlage an das Mädchen heran und begrapschte sie – auch in diesem Fall half, dass die zu Boden stürzende Jugendliche laut schrie, denn der Täter flüchtete abermals. Beide Fälle kamen sofort zur Anzeige, die Polizei reagierte mit Großfahndung per Hubschrauber und Streifen, ohne Erfolg.

Drei Fälle, drei Anzeigen – und im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen wurde durch eine Anwohnerbefragung ein vierter Fall bekannt, der schon am Donnerstag gegen 22 Uhr in Ottobrunn passierte, in der Hohenbrunner Straße. Das gleiche Muster, wieder eine unvermittelte Sexualattacke von hinten, betroffen war diesmal eine 49-Jährige aus dem Landkreis München. Auch sie schrie, setze sich zur Wehr, sodass der Täter flüchtete, in Richtung des S-Bahnhofs Ottobrunn.

Subjektive Täterbeschreibungen

Vier fast analoge Fälle, die Täterbeschreibungen indes differieren, was die Polizei mit „subjektiven Wahrnehmungen“ der angegriffenen Frauen erklärt. Ob nur ein Täter sein fürchterliches Unwesen treibt oder ob es sich um mehrere Personen handelt: noch unklar. „Eventuelle Tatzusammenhänge aufgrund der gleich gelagerten Vorgehensweise, auch mit Blick auf zurückliegende Vorfälle, werden im Rahmen der laufenden Ermittlungen geprüft“, sagt eine Sprecherin des Polizeipräsidiums München.

Zeugenaufruf der Polizei

Jedenfalls hat das Polizeipräsidium München einen Zeugenaufruf gestartet. In den Täterbeschreibungen heißt es zu Fall eins: 1,75 Metergroß, etwa 40 Jahre alt, Bart, dunkle Augen, osteuropäisches Erscheinungsbild, schwarze Sportjacke, rot/weiß/braun-kariertes Hemd, dunklere kurze Hose, dunkle Schuhe, ungepflegte Erscheinung. Zu Fall zwei: 1,80 Meter groß, etwa 30 Jahre, kräftige Statur, hellere Hautfarbe, kurze Haare, Bart ohne Konturen, bekleidet mit Cap, T-Shirt, Sneaker. Zu Fall vier: 1,75 Meter groß, etwa 30 Jahre alt, rotes Cap. Wer Hinweise zu diesen Vorfällen geben kann, soll sich bitte beim Polizeipräsidium München, Kommissariat 15, unter Tel. 089 / 2 91 00 melden.

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