Für seine Regierung - Donald Trump setzt auf Loyalität und nominiert kontroverse Persönlichkeiten

Im Gegensatz zu seiner ersten Amtszeit fokussiert sich Trump bei der Besetzung seiner Regierung und der Vergabe der Posten nun auf Loyalität. Seine Auswahl umfasst persönliche Freunde, bekannte Gesichter aus konservativen Medien, aber auch überraschende Kandidaten. Einige von ihnen haben umfangreiche Erfahrung, andere dagegen scheinbar kaum. Das berichtet die „Associated Press (AP)“.

Trump will interne Konflikte und Machtkampf minimieren

Trump erhofft sich demnach durch die Fokussierung auf treue Gefolgsleute die internen Konflikte und Ränkespiel innerhalb seiner Regierung zu reduzieren. „Wenn er eine Entscheidung trifft, will er, dass sie ausgeführt wird,“ so Marc Lotter von der America First Policy Institute „AP“ zufolge.

Kritikern zufolge könnte dieser Ansatz jedoch zu einem Mangel an notwendigem Widerspruch führen und so die Gefahr erhöhen, dass der künftige Präsident unangebrachte Entscheidungen ungehindert umsetzt. Dazu kommt auch, dass Trumps Rückkehr ins Weiße Haus begleitet wird von einer Republikanischen Mehrheit in beiden Kammern des Kongress sowie einem konservativen Supreme Court mit drei von ihm ernannten Richtern.

Nominierungen von Gaetz und Hegseth erregen Aufsehen

Einige von Trumps Nominierungen für Regierungsämter sorgen laut „AP“ bereits für Aufsehen. So wurde Matt Gaetz, ein Abgeordneter aus Florida, zum Justizminister ernannt, was dem Bericht zufolge vor allem bei den Demokraten Bedenken hinsichtlich potenzieller Vergeltungsmaßnahmen gegen Trumps Gegner und dem Schutz vor Strafverfolgung für seine Verbündeten aufwirft.

Auch die Berufung von „Fox News“-Moderator Pete Hegseth zum Verteidigungsminister erregt laut „AP" Aufsehen, da Hegseth keine Pentagon-Erfahrung vorweisen kann. Matthew Waxman ehemaliger hochrangiger Beamter in den US-Außen- und Verteidigungsministerien sowie im Nationalen Sicherheitsrat, der das National Security Law Program an der Columbia Law School leitet, nannte Hegseth sogar „völlig unqualifiziert“ für einen solchen Job.

Trump nominiert Impfgegner Kennedy Jr. als Gesundheitsminister

Robert F. Kennedy Jr., laut „AP“ ein entschiedener Gegner genau jener COVID-19-Impfstoffe, deren Produktion Trump 2020 in Gang gesetzt hatte, soll hingegen das Gesundheitsministerium leiten. Demnach hat der Neffe von John F. Kennedy sich bereits dazu verpflichtet, die Gesundheitsforschung und -aufsicht auf Bundesebene drastisch zu reduzieren. Trump ignorierte damit laut dem Bericht sogar die Bedenken seiner eigenen Berater, die selbst bezweifelten, dass Kennedy aufgrund seiner extremen Ansichten eine Kabinettsposition erhalten würde.

In der Gesamtbetrachtung Trumps bisher für seine Regierung getroffener Personalentscheidungen sagt Matthew Waxman: „Ich denke, er legt mehr Wert auf Loyalität als auf gute Regierungsführung. Und das ist gefährlich für das Land. Es ist gefährlich für die amerikanische Führungsrolle in der Welt.“