Dogge angebunden und allein gelassen: Tierheim entsetzt über Fall – „Gebrochenes Herz“

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Noch bevor das Tierheim Erlangen überhaupt geöffnet hatte, saß er bereits da: Die Dogge „Gustav“ wurde, angebunden an einem Zaun, den Mitarbeitern überlassen. Er ist nicht der einzige Fall.

Erlangen – Es war am Dienstagmorgen, 12. März, als Tierpfleger Tim Schwarz sich auf den Weg ins Tierheim Erlangen begab. Dort angekommen, startete sein Arbeitstag anders als erwartet: Vor dem Tierheim, angebunden an einen Zaun, saß ein alleingelassener Hund. Vom Besitzer oder der Besitzerin habe es keine Spur gegeben, nicht mal eine Nachricht wurde bei dem Rüden hinterlassen.

Ausgesetzter Hund zeigt rassetypische Probleme

„Das Aussetzen von Tieren ist eine Straftat“, erklärt das Tierheim gegenüber dem Nachrichtenportal infranken.de. Kein Tier habe es verdient, so behandelt zu werden. Der Hund – vermutlich eine Dogge – den Tierpfleger Schwarz an diesem Morgen in Obhut nahm, sei „in keinem guten Gesundheitszustand“ gewesen, erklärt das Tierheim weiter. Wie bei der Rasse üblich, habe auch der Rüde mit Atemproblemen zu kämpfen gehabt, hinzu seien Hautprobleme und geschwollene Ohren gekommen. Letzteres führt das Tierheim Erlangen auf eine Allergie zurück, die durch falsche Ernährung verstärkt wurde.

Trauriges Schicksal in Erlangen: Dogge „Gustav“ wurde am Dienstagmorgen, 12. März, vor dem Tierheim Erlangen gefunden. Man hatte ihn dort ohne Erklärung ausgesetzt.
Trauriges Schicksal in Erlangen: Dogge „Gustav“ wurde am Dienstagmorgen, 12. März, vor dem Tierheim Erlangen gefunden. Man hatte ihn dort ohne Erklärung ausgesetzt. © Tierheim Erlangen

Immer wieder werden Tiere vor dem Tierheim gefunden

Bei Nachforschungen habe das Tierheim laut infranken.de herausgefunden, dass „Gustav“, wie sie den Rüden getauft hatten, an diesem Dienstagmorgen bereits vor 6.30 Uhr am Zaun angebunden sein musste. Das hätten Bauarbeiter, die in der Nähe um diese Uhrzeit bereits tätig waren, den Mitarbeitern gegenüber bestätigt. Für Tierpfleger Schwarz und seine Kollegen ist „Gustav“ nicht der erste Fall. „Es ist sehr schlimm für das Tier und natürlich auch für uns. Das ist in meiner Laufbahn schon zwei- dreimal passiert“, sagt Schwarz gegenüber infranken.de. „Kein Tier hat es verdient, so lieblos an den Zaun gebunden zu werden.“

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Tierpfleger hoffen auf aufmerksame Nachbarn

Die Chancen, den Besitzer oder die Besitzerin doch noch ausfindig zu machen, stünden laut Tierheim schlecht. Der Rüde sei gechippt, aber nicht registriert. Das mache es schwer. Das Tierheim geht davon aus, dass sich in dieser Sache „wahrscheinlich nichts mehr tun“ wird und doch hoffen die Mitarbeiter weiter und setzen dabei vor allem auf aufmerksame Menschen, die Aufschluss geben könnten. „Vielleicht ein Nachbar, der Gustav nicht mehr in der Nähe sieht“, so der Tierpfleger.

Hund „Gustav“ einfach ausgesetzt: Tierheim bemüht sich um sein „gebrochenes Herz“

Fürs Erste jedoch, ist das Tierheim Erlangen „Gustavs“ neue Heimat. „Armes Tier“, fügt Schwarz im Gespräch mit infranken.de hinzu. „Wir bemühen uns um seinen Gesundheitszustand und sein gebrochenes Herz.“ Bei der genauen Rasse sei das Tierheim noch unschlüssig: Für eine englische Bulldogge sei „Gustav“ zu klein. So oder so, handle es sich aber um eine Dogge – gut 20 Kilogramm wiege der Rüde aktuell. Aufgrund von seiner Allergie benötige er „spezielles Futter“, weiterhin sei er „unkastriert, unerzogen“ und gut „zwei bis drei Jahre alt“, schätzen die Tierschützer.

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