Deutschlands EM-Startelf: Acht Positionen hat Nagelsmann schon besetzt
Deutschland bereitet sich auf die Fußball-EM vor. Bundestrainer Julian Nagelsmann und seine jüngste Nominierung lassen erahnen, mit welcher Startelf er plant.
Frankfurt – Jüngst wurde eine magische Marke geknackt. Es war der 6. März, als der Countdown für die Fußball-EM in Deutschland bei genau 100 Tagen lag. Gut eine Woche später nominierte Bundestrainer Julian Nagelsmann dann seinen Kader für die anstehenden Länderspiele gegen Frankreich (23. März) und die Niederlande (26. März).
Nagelsmann beruft DFB-Kader für zwei Länderspiele: Etablierte Nationalspieler fehlen
Es ist mehr als nur ein Fingerzeig für die Europameisterschaft. Nagelsmann ließ bei der PK durchblicken, dass nur die Leistung zählt – keine Rücksicht auf frühere Dienste. Sechs Neulinge hat er berufen, etliche etablierte Nationalspieler dagegen nicht. Die Dortmunder Riege um Mats Hummels, Emre Can, Niklas Süle, Nico Schlotterbeck und Julian Brandt bangt ebenso um eine EM-Teilnahme wie die Bayern-Stars Leon Goretzka und Serge Gnabry oder Leipzigs Tottenham-Leihgabe Timo Werner.
Denn Nagelsmann verriet zwischen den Zeilen auch schon, auf wen er bei der EM setzen wird. Das Gerüst seiner Euro-Startelf steht längst.

Nagelsmanns EM-Elf: Mit Neuer, Rüdiger, Tah und Kimmich in der Defensive
Tor: Nach einer 15-monatigen Pause kehrt Manuel Neuer in die DFB-Auswahl zurück. Nagelsmann ließ zwar offen, ob der Bayern-Kapitän auch bei den beiden anstehenden Länderspielen zwischen den Pfosten stehen wird. Doch wer aufmerksam zuhörte, als der Bundestrainer über den „intelligenten“ Stellvertreter Marc-André ter Stegen sprach und meinte, dieser wisse bereits, was ihn erwartet, konnte erahnen: Neuer wird im Tor stehen – und das natürlich auch bei der EM.
Abwehr: Die Experimente mit Niklas Süle, Nico Schlotterbeck oder auch Kai Havertz auf der linken Seite sind Geschichte. Nagelsmann legt sich auf Antonio Rüdiger und Antonio Tah als unumstrittene Innenverteidiger fest. Er betrachtet Neuling Waldemar Anton und Rückkehrer Robin Koch als „Backups“ für das etablierte Duo. Joshua Kimmich wird nach Nagelsmanns Ankündigung aus dem Mittelfeld auf die rechte Abwehrseite wechseln – ähnlich wie beim FC Bayern. Auf links darf sich VfB-Neuling Maximilian Mittelstädt beweisen. David Raum und der eigentliche Rechtsverteidiger Benjamin Henrichs sind zwei weitere Kandidaten für diese Position – es ist die erste von drei Nagelsmann‘schen Unbekannten.
Meine news
Nagelsmann-Mittelfeld bei der EM: Kroos, Gündogan und die Wunderkinder
Mittelfeld: Im defensiven Mittelfeld ist Toni Kroos zurück – nicht als „der alleinige Heilsbringer“, wie Nagelsmann betonte, aber auch nicht als belächelter „Querpass-Toni“. Wer das immer noch behauptet, so der Bundestrainer, „hat keine Ahnung vom Fußball“. Wer neben dem Weltmeister von 2014 die zweite defensive Rolle übernehmen wird, bleibt die zweite offene Frage. Pascal Groß, Robert Andrich und Neuling Aleksandar Pavlovic haben die Möglichkeit, sich zu beweisen. In Sachen EM dürfte dann wohl auch Leon Goretzka noch eine Rolle spielen.
Im offensiven Mittelfeld bleibt Ilkay Gündogan laut Nagelsmann Kapitän und wird auf eine der „drei Zehner-Positionen“ vorrücken. Unterstützt wird der Spielmacher von Deutschlands Wunderkindern: Jamal Musiala und Florian Wirtz. Sollte der diesmal gesperrte Leroy Sané bis zur EM wieder in Topform sein, wäre er eine Alternative für Musiala oder Wirtz.
Angriff: Die dritte offene Position in Nagelsmanns EM-Startelf befindet sich im Sturm. Wer rückt auf die Neuner-Position? Favorit ist momentan Niclas Füllkrug, da er beim DFB regelmäßig trifft. Kevin Behrens und Marvin Ducksch konnten sich zuletzt nicht nachhaltig beweisen. Diesmal hat Nagelsmann mit Deniz Undav und Maximilian Beier zwei weitere formstarke Neulinge nominiert, die Füllkrug den Platz streitig machen könnten. Auch Kai Havertz bleibt eine Alternative, angesichts seiner aktuell starken Leistungen beim FC Arsenal. Routinier Thomas Müller bleibt wie beim FC Bayern nur die Jokerrolle. Wer letztlich auf den EM-Zug aufspringt, wird dann auch das neue Deutschland-Trikot tragen – Bundestrainer Nagelsmann fand Gefallen am Outfit.
Deutschlands voraussichtliche EM-Startelf: Neuer – Kimmich, Rüdiger, Tah, Mittelstädt/Raum/Henrichs – Kroos, Groß/Andrich/Pavlovic/Goretzka – Musiala, Gündogan, Wirtz – Füllkrug/Undav/Havertz. (akl)