Einigung gelingt: Gewerkschaftsmitglieder erhalten in der Chemieindustrie einen Tag mehr frei
Nach langwierigen Verhandlungen haben sich Gewerkschaft und Arbeitgeber in der Chemieindustrie auf einen neuen Tarif verständigt.
Frankfurt – Gewerkschaft und Arbeitgeber haben sich nach zähem Ringen auf einen Tarifabschluss für die 585.000 Beschäftigten der Chemieindustrie geeinigt. Sie sollen insgesamt 6,85 Prozent mehr Lohn erhalten, wie die Gewerkschaft IGBCE und der Bundesarbeitgeberverband BAVC am Donnerstag (27. Juni) in Bad Breisig bei Bonn mitteilten. Tarifbeschäftigte IGBCE-Mitglieder sollen zudem künftig einen freien Tag zusätzlich im Jahr bekommen. Zudem wird der Bundesentgelttarifvertrag modernisiert. Die Gesamtlaufzeit des neuen Tarifvertrages beträgt 20 Monate.
Mehr Geld für alle – Lohn-Plus über sieben Prozent
Die Lohnerhöhung soll in zwei Stufen erfolgen: In diesem Jahr sollen die Beschäftigten ab September zwei Prozent mehr Geld erhalten – zusätzlich zur Entgelterhöhung von 3,25 Prozent und steuerfreier Inflationsausgleichsprämie von 1500 Euro im Januar aus dem letzten Tarifabschluss. Ab April nächsten Jahres erhöhen sich die Einkommen um weitere 4,85 Prozent. Betriebe in wirtschaftlichen Schwierigkeiten können die zweite Stufe um maximal drei Monate verschieben.
Die Gewerkschaft hatte sieben Prozent mehr Einkommen für die Beschäftigten, eine tarifliche Besserstellung von Gewerkschaftsmitgliedern sowie eine Modernisierung des Bundesentgelttarifvertrags gefordert. Zuletzt hatten sich Gewerkschaft und Arbeitgeber in der Chemie im Oktober 2022 auf einen Tarifabschluss verständigt, der Sonderzahlungen und tabellenwirksame Entgelterhöhungen von je 3,25 Prozent in zwei Schritten vorsah. Dieser Vertrag läuft Ende Juni aus. (wal/reuters)