Bald Nachbarschaft auf Streife in Meran: Bürger patrouillieren bald durch die Stadt

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Nachbarschaft auf Streife: Bürger patrouillieren bald durch Südtirol-Urlaubsstadt

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Die Stadt Meran (Symbolbild) © IMAGO/Ulrich Wagner

Die Bürger in Meran werden zu den Augen und Ohren der Polizei: Eine Nachbarschaftskontrolle soll künftig die Sicherheit in der Südtiroler Stadt stärken.

Meran –  Die Bürgerinnen und Bürger der Südtiroler Stadt Meran sollen zukünftig zur Sicherheit ihrer Ortschaft beitragen: Eine Initiative namens „Nachbarschaftskontrolle“ soll noch vor Weihnachten beginnen. Die Nachbarschaftsstreife meldet künftig verdächtige Aktivitäten direkt an die zuständigen Einsatzkräfte. Das Ziel ist es, die Kriminalitätsrate zu senken.

Bald auf Streife in Südtiroler Stadt: Spezielle Schulung für Bürger beginnt in Kürze

Die Stadtverwaltung von Meran hat bereits mit den Vorbereitungen für die Umsetzung des Projekts „Nachbarschaftskontrolle“ begonnen, wie sie auf ihrem Portal am Mittwoch (18. September), bekannt gab. Man habe bereits einen Koordinator ernannt, hieß es. Die Initiative soll noch vor Weihnachten im Stadtzentrum von Meran starten. Es seien bereits zahlreiche Bewerbungen eingegangen. „Diejenigen, die für geeignet befunden wurden, werden demnächst an einer entsprechenden speziellen Schulung teilgenommen“, so Bürgermeister Dario Dal Medico.

Die teilnehmenden Bürger und Bürgerinnen arbeiten demnach künftig in organisierter und strukturierter Weise mit den Ordnungskräften zusammen. Sie sollen kritische Situationen zunächst an den Koordinator melden. Dieser prüft die Vorgänge „und leitet sie je nach Zuständigkeit und Priorität an die Staatspolizei, die Carabinieri, die Ortspolizei, die Feuerwehr und die Rettungskräfte weiter“, erklärt die Stadt Meran. Der Einsatzbereich ist breit gefächert und umfasst alles von Störungen der öffentlichen Beleuchtung bis hin zu Verdacht auf Drogenhandel, Störung der Nachtruhe oder Vandalismus.

Nachbarschaftskontrolle in Meran: „Stärkung des Vertrauens in den Nachbarn und die Institutionen“

Die Initiative soll nicht nur die Sicherheit in Meran erhöhen, sondern auch den Zusammenhalt in der Gemeinschaft stärken. „Bei der Nachbarschaftskontrolle geht es nicht nur um Beobachtung und Meldung. Nachbarschaftskontrolle bedeutet auch, sich für die Stärkung des Vertrauens in den Nachbarn und Nachbarinnen und in die Institutionen einzusetzen, schwächere Bevölkerungsgruppen mit Informationen und Ratschlägen zu unterstützen und ganz allgemein ein Verhalten der gegenseitigen Hilfe anzunehmen“, betont Stadträtin Emanuela Albieri.

Die Stadtverwaltung stellt jedoch auch klar, dass die Teilnehmer der Nachbarschaftskontrolle nicht als „Hilfssheriffs“ agieren: Weder werden die Teilnehmenden Waffen tragen, noch selbst eingreifen, Ermittlungen durchführen oder Personen registrieren. In Verona ist eine solche Nachbarschaftskontrolle bereits Realität. Die Stadtverwaltung von Meran hat eigenen Angaben zufolge die Idee während einer Studienreise dorthin aufgegriffen. Insgesamt haben bereits rund sechshundert Gemeinden in Italien eine Nachbarschaftskontrolle erfolgreich implementiert.

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