Herzinfarkt vermeiden: Kardiologe verrät fünf Alltags-Gewohnheiten, die er selbst befolgt
Ein gesundheitsbewusster Lebensstil schützt das Herz. Der Kardiologe Stefan Waller offenbart fünf seiner Praktiken im Alltag, die das Herz stärken.
Frankfurt – In Deutschland erleiden jährlich über 300.000 Menschen einen Herzinfarkt. Risikofaktoren, wie ein erhöhtes Lebensalter, das männliche Geschlecht oder eine familiäre Vorgeschichte, kann man nicht aus dem Weg gehen. Andere Faktoren lassen sich jedoch im Alltag vermeiden. Dr. Stefan Waller ist Facharzt für Kardiologie und hat ein Online-Herz-Programm ins Leben gerufen, das Menschen nach einem Herzinfarkt oder mit Arteriosklerose unterstützt. Auf focus.de teilt der Kardiologe fünf Strategien, die er selbst im Alltag anwendet, um sein Herz zu schützen.
Herzinfarkt-Risiko senken: Fünf Alltagstipps eines Kardiologen
1. Bewegung in den Alltag integrieren: Regelmäßige körperliche Aktivität zählt zu den effektivsten Methoden, um das Herzinfarktrisiko zu verringern. Eine Studie belegt, dass regelmäßige Bewegung das Sterberisiko innerhalb von vier Jahren nach einem Herzinfarkt um die Hälfte senken kann. „Das schafft kein Medikament so schnell“, hebt Dr. Waller hervor. Das Universitätsspital Zürich rät, wöchentlich mindestens 150 Minuten moderat zu trainieren, um das Herz-Kreislauf-System zu stärken.
2. Nichtrauchen: Die gesundheitsschädlichen Auswirkungen des Rauchens sind allgemein bekannt. Auch bei Herzerkrankungen spielt der Rauchstopp eine entscheidende Rolle. Dr. Waller betont, dass es nie zu spät ist, mit dem Rauchen aufzuhören. Je öfter man es versucht, desto höher ist die statistische Wahrscheinlichkeit, dass man es letztlich schafft.
3. Die richtige Einstellung: Der Kardiologe betont die Bedeutung, die Körpersignale korrekt zu deuten, Warnzeichen zu erkennen und entsprechend zu handeln. Auch mentale Faktoren wie Stress beeinflussen die Herzgesundheit. Wissenschaftler vermuten zudem, dass ein starkes Bewusstsein für die eigenen Emotionen dem Herzen zugutekommen kann.
Die häufigste Todesursache in Deutschland
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland. Das geht aus den Daten des Statistischen Bundesamts hervor. Demnach sind im Jahr 2023 knapp 348 300 Menschen an einem Herzinfarkt, einem Schlaganfall oder einer ähnlichen Erkrankung gestorben – das entspricht rund ein Drittel (33,9 Prozent) aller Todesfälle. Auf Platz zwei liegt Krebs – 22,4 Prozent der Todesfälle sind darauf zurückzuführen.
4. Gesunde Ernährung: Zu hohe Blutfettwerte, erhöhter Blutzucker und eine unausgewogene, fettreiche Ernährung sind laut pflege.de vermeidbare Risikofaktoren für einen Herzinfarkt. Eine ausgewogene Ernährung ist daher entscheidend für die Herzgesundheit. Der Kardiologe setzt auf unverarbeitete, natürliche Lebensmittel, die am besten selbst zubereitet werden.
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5. Risikofaktoren und Zielwerte kennen: Um die Herzgesundheit zu fördern, ist es wichtig, die eigene Ausgangslage und individuelle Risikofaktoren für Arteriosklerose zu kennen, die zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen kann. Der Arzt empfiehlt, Werte wie Blutdruck, LDL-Cholesterin, Lipoprotein(a), Blutzucker und den HbA1c-Wert zu kennen und regelmäßig zu überprüfen. Die Deutsche Herzstiftung rät ab 40 Jahren zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen, bei denen diese Werte kontrolliert werden. Bei familiärer Vorbelastung sollte dies noch früher geschehen. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für Gesundheits-Check-ups beim Hausarzt ab 18 Jahren einmalig und ab 35 Jahren alle drei Jahre.
Ein Herzinfarkt kann durchaus unvermittelt eintreten. Daher ist es entscheidend, Präventionsmaßnahmen ernst zu nehmen und Symptome frühzeitig zu erkennen. Dr. Waller betont, dass das Ernstnehmen von Gewohnheiten viele Lebensjahre schenken kann. (pk)