Urlaub in Italien: Ab Sommer 2024 kommt eine neue Dusch-Regel an Stränden

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Strand-Betreiber in Italien müssen ihre Duschen an das Wassernetz anschließen. Das sorgt zwar für viele Probleme, kommt den Touristen jedoch zugute.

Rom – Wenn jährlich die große Anzahl an Touristen nach Italien kommt, sind die Strände meistens überfüllt. Strand-Betreiber haben dann besonders viel zu tun. In diesem Jahr blicken sie mit Sorge auf die Urlaubssaison. Zum einen fehlen an den Stränden zahlreiche Bademeister, zum anderen setzt eine neue Verordnung aus Rom die Betreiber unter Druck. Denn diese fordert, dass Touristen sich in den Duschen mit Trinkwasser abbrausen können.

Italien: Neue Dusch-Vorschrift stößt auf Unmut bei Strand-Betreibern

Für die Betreiber der vielen kostenpflichtigen Strände in Italien rennt die Zeit, wie Corriere das italienische Portal Il Messaggero zitiert. Die an den Ufern angesiedelten Duschen sind zum größten Teil nicht an das Wassernetz angeschlossen, wie die Berliner Morgenpost schreibt. Die Betreiber beziehen das Wasser aus Brunnen, das regelmäßig im Labor untersucht wird. Auch viele Duschen in Schwimmbäder haben keinen Anschluss zum Wassernetz.

Eine Frau wäscht sich am Strand in Valencia die Füße unter einer Dusche. Laut einer italienischen Regelung soll das Wasser bald Trinkwasser sein.
Eine Frau wäscht sich am Strand in Valencia die Füße unter einer Dusche. Laut einer italienischen Regelung soll das Wasser bald Trinkwasser sein. © Rober Solsona/dpa

Betreiber, wie etwa in der Toskana, wurden aufgefordert, die Wasserversorgung bis zum Sommer umzustellen. „Hier verwenden fast alle Badeanstalten Wasser aus Brunnen. Sich an die Aquädukte anzuschließen, erfordert komplexe Infrastrukturarbeiten und hohe Investitionen“, zitiert die Berliner Morgenpost Carlo Ricci, Sprecher des Verbands Confartigianato Balneari. Er vertritt Betreiber von Badeanstalten im südlichen Teil der Toskana.

Italiens Strand-Betreiber müssen Trinkwasser garantieren – Sorge um Wasserknappheit

Zusätzlich ist die Befürchtung um einen übermäßigen Wasserverbrauch im Sommer groß. Damit einher geht auch die Sorge um eine potenzielle Versorgungsnot, wie der Handelsverband Confesercenti, in dem viele italienische Strandbad-Betreiber organisiert sind, erklärt. Vor allem kleine Gemeinden, in denen die Bevölkerungszahl im Sommer um das Vierfache im Vergleich zum Winter wächst, könnten von einer Wasserknappheit besonders betroffen sein. Aber auch in Gemeinden mit vielen Badeanstalten besteht die Gefahr, dass Trinkwasser für die Strände genutzt wird und Hotels so wie Ferienwohnungen bangen müssen. Auch ohne die neue Regelung wurde das Trinkwasser bereits im Hitze-Jahr 2022 in Italien vielerorts rationiert.

Um die Duschen mit Trinkwasser zu versorgen und Wasserleitungen zu legen, müssten die Strände umgegraben werden, beklagen die Betreiber. Sie wollen gegen die neue Regelung vorgehen und haben im Regionalparlament in der Toskana die Aufhebung der neuen Vorschrift beantragt. „Die Sorge ist groß: Wer sich nicht an die Vorschriften hält, heißt es, muss mit hohen Strafen und sogar mit der Schließung der Badeanstalt rechnen“, sagte Ricci. Das dürfe der Verband nicht zulassen. (vk)

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