Ende des Ukraine-Kriegs? Frankreichs Präsident Macron zweifelt – „Putin will Kapitulation“

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Zwischen den USA und Russland wird über ein Ende des Ukraine-Krieges verhandelt. Allerdings glaubt Frankreichs Präsident Macron, Russland wollen eine Kapitulation.

Paris/Washington, D.C. – Der französische Präsident Emmanuel Macron glaubt nicht, dass Kremlchef Wladimir Putin nach Frieden strebt. „Denke ich, dass Präsident Putin Frieden will? Die Antwort ist Nein“, sagte Macron in seiner Sommerresidenz in Bormes-les-Mimosas nach einer Videoschalte der Europäer. „Ich glaube, dass er die Kapitulation der Ukraine will.“

Dagegen hält Macron US-Präsident Donald Trump am Frieden interessiert. Macron will am Montag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und anderen europäischen Vertretern nach Washington reisen, um dort mit Trump über eine Beendigung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zu sprechen.

Ukraine-Krieg: Das will Macron erreichen

Macron stellt drei Forderungen an das Treffen. Es müsse daran erinnert werden, dass Europäer, Ukrainer und die USA einen robusten Frieden wollten.

Auch dürfe es keine Gespräche über ukrainische Gebiete ohne gewählte ukrainische Vertreter geben. Ebenso seien Sicherheitsgarantien für die Ukraine ein Thema, über das gesprochen werden müsse. „Es darf in dieser Frage keine Spaltung zwischen den Ukrainern, den Europäern und den Amerikanern geben.“

Macron will in Washington „europäische Interessen“ verteidigen

Macron betonte, man reise nicht nur nach Washington, um Selenskyj zu begleiten, sondern um europäische Interessen zu verteidigen. In Gesprächen müsse es auch um die Frage gehen, in welchem Umfang man eine Verkleinerung für die russische Armee fordern wolle. Diese sei Quelle von Unruhe in der Welt. „Wenn wir heute schwach mit Russland sind, bereiten wir die Konflikte von morgen vor.“

Russland verlange lediglich die Kapitulation der Ukraine. „Es gibt nur einen Staat, der einen Friedensvorschlag macht, der eine Kapitulation bedeuten würde: Russland“, sagte Macron. „Die Einzigen, die über ukrainische Territorien reden können, sind die ukrainischen Behörden“, betonte Macron. Beim nächsten Ukraine-Gipfel müssten die Europäer beteiligt werden, forderte Macron, nachdem sich Trump am Freitag im US-Bundesstaat Alaska erstmals seit Beginn des Ukraine-Krieges vor dreieinhalb Jahren mit Putin getroffen hatte.

Schon am Samstag stellte Macron auf X seine Position klar: „Wir werden weiterhin eng mit Präsident Donald Trump und Präsident Selenskyj zusammenarbeiten, um unsere Interessen im Geiste der Einheit und Verantwortung zu wahren. Frankreich steht weiterhin fest an der Seite der Ukraine“.

Für Besorgnis in Europa und der Ukraine hatte gesorgt, dass Trump offenbar russische Forderungen nach einer kompletten Kontrolle über die ostukrainischen Regionen Donezk und Luhansk unterstützen soll. Zugleich soll er zu US-Sicherheitsgarantien für die Ukraine bereit sein. In den Gesprächen zur Beendigung des Krieges ist derzeit so viel Bewegung, dass am Wochenende die Entscheidung fiel, gleich mit einer großen europäischen Delegation nach Washington zu reisen. (erpe/dpa/AFP)

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