Weihnachtsbaumernte startet in Kürze – Christbäume dürften teurer werden

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Die Weihnachtsbaumernte beginnt in wenigen Wochen. Auch bei „Tannen Geiß“. © Fillies/IGW

Wachsen konnte er dieses Jahr prächtig, doch: Der Christbaum wird wohl teurer. Das kündigt die Interessengemeinschaft der Jungweihnachtsbaumanbauer (IGW) in Deutschland und Österreich an. Ihr Vorsitzender Peter Geiß aus Peiting erklärt, woran das liegt.

Peiting/Landkreis – Einen Ratschlag gibt Peter Geiß dem Handel schon jetzt: Mit dem (Nach-)Ordern von Weihnachtsbäumen nicht bis in den Dezember zu warten, denn dann werde der Markt absehbar leer sein, zumindest in den Größen ab 1,75 Meter. Die Verknappung dieser Sorten zeichnet sich laut Peter Geiß spätestens seit 2022 ab.

In Deutschland wie in Österreich und Dänemark geben Anbauer Betriebe auf oder verkleinern sich. In welchem Ausmaß, das werde sich zur Gänze erst am Ende des Jahrzehnts zeigen, wenn die jetzigen Neuanpflanzungen erntereif werden.

Peter Geiß Tannen Geiß
Peter (Foto) und Stefan Geiß von „Tannen Geiß“ bewirtschaften 50 Hektar im Landkreis Weilheim-Schongau. © Fillies/IGW

Mit dem Wetter 2024 seien die Weihnachtsbaumanbauer hochzufrieden, so der IGW-Vorsitzende: „Wir hatten ausreichend Niederschläge für die Bäume und genügend Sonnenstunden. Richtiges Wachswetter.“ Die Reifezeit sei schneller als sonst abgeschlossen gewesen. Bereits Anfang August waren die Nadeln tief grün gefärbt und ausgehärtet. Daher habe beispielsweise ein heftiger Hagelschauer Mitte August in den Kulturen von „Tannen Geiß“ kaum noch Schäden angerichtet. Rund 50 Hektar bewirtschaften Peter Geiß und sein Sohn Stefan im Landkreis Weilheim-Schongau.

Nicht glücklich ist er mit der deutschen Grundsteuerreform in der Land- und Forstwirtschaft. Unangemessen hoch bewertet würden in manchen Regionen die Weihnachtsbaumkulturen; die Branche hoffe auf Verbesserungen durch laufende Widerspruchsverfahren.

Eine Herausforderung bleibe das Thema Saisonarbeitskräfte, die Lage werde von Jahr zu Jahr schwieriger, sowohl was die Entlohnung als auch die Verfügbarkeit anbelangt. Und er erinnert an die Weihnachtsbaumernte im Vorjahr, als viel Regen und Schnee die Arbeiter und die Betriebsführer an die Belastungsgrenze brachten.

Weihnachtsbaum: Produktionskosten stark gestiegen

Die Anbauer müssten ihre stark gestiegenen Produktionskosten weitergeben, daran führe kein Weg vorbei, erklärt Peter Geiß. In der Branche sei von einer Preiserhöhung um bis zu zehn Prozent für bestimmte Qualitäten die Rede. Inwieweit das bis zum Endkunden durchschlage, sei noch nicht absehbar.

„Die Baumqualität bleibt hoch“, sagt der 55-Jährige aber. Eventuell werden zu den gewohnten Qualitätsstufen Prima, Standard und Aktion aufgrund der erwarteten Teuerung noch eine oder sogar zwei weitere untere Stufen kommen mit Abstrichen bei Preis und Qualität.

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