Jahreshauptversammlung des Leonhardivereins Froschhausen im Zeichen des Dankes
„Einfach unbeschreiblich“ und „einfach fantastisch“ hatte Franz Neuner die Leonhardifahrt 2022 einmal beschrieben. Nun, bei der Jahreshauptversammlung des Leonhardivereins Froschhausen in der Pension St. Leonhard, blickte der erste Vorsitzende auf die Wallfahrt 2023 zurück, mit dem Fazit, dass diese der Vorangegangenen „in Nichts nachgestanden“ habe. Traumwetter, Traumveranstaltung, so Neuner.
Froschhausen – In gut einem Monat, am 6. November, steht schon die nächste an. Ob dem Madl auf dem Wagen oder dem Fuhrmann, ob dem Bauhof, der Feuerwehr, der Polizei, dem BRK oder der Marktgemeinde. Franz Neuner wollte allen danken, allen, die irgendwie an der Leonhardifahrt beteiligt sind. Die Veranstaltung sei „unwahrscheinlich groß“, meinte der erste Vorsitzende. Das bedeutet viel Arbeit, viel Aufwand. Daher kündigte er zu Beginn der Jahreshauptversammlung an, dass sein Bericht „zum Großteil ein Dankeschön“ sein werde. Die Leute seien selbstlos und wie selbstverständlich da. Heutzutage nicht selbstverständlich. „Es ist bärig!“, so Neuner. Zur Leonhardifahrt 2023 meinte der Froschhauser: „Den Eindruck muss man gesehen haben, erlebt haben, muss man fühlen.“ Die Wallfahrt soll eine Tradition sein, an der nicht gerüttelt wird: Man wolle alles so erhalten wie gehabt, ganz unverfälscht, meinte Neuner. Die Leonhardifahrt sei, und er wusste, dass er das nicht zum ersten Mal sagt, in dieser schnelllebigen Zeit „wie ein Fels in der Brandung“, wie eine „Bastion“. Sorgen um die Zukunft des aktuell 271 Mitglieder zählenden Vereins und um die Leonhardifahrt machte sich Neuner nicht. Einige Junge sind mit viel Engagement dabei. Apropos Zukunft: Die Mitglieder beschlossen in der Jahreshauptversammlung, die Vereinssatzung zu ändern, damit der Verein die Gemeinnützigkeit beantragen kann.
Wie in den vergangenen Jahren führte der zweite Vorsitzende Anton Utzschneider wieder die wichtigsten Punkte zum Ablauf der kommenden Leonhardifahrt auf. Da ändere sich nicht viel, meinte Utzschneider und hob etwa die Bedeutung einer Pferdehaftpflichtversicherung hervor. Auch wies er auf das Auflagenblatt der Marktgemeinde hin und nannte als „Wunsch und Bitte“ das Tragen von sauberem Gewand. Schriftführer Johann Scherrer jun. nannte dagegen ein paar Zahlen zur Leonhardifahrt im vergangenen Jahr: 900 Mitwirkende, „300 Ross und 65 Gespanne und Kutschen“ und „laut Behördenangaben“ circa 11.500 Besucher und Besucherinnen. Zwischenfälle und Unfalle habe es nicht gegeben. Die Zusammenarbeit zwischen den Helfern und Helferinnen „im Hinter- und Vordergrund“ funktioniert offenbar einwandfrei. Das „lafft wia a Zahnradl“, sagte Scherrer.
„Da kann euch keiner das Wasser reichen“, fand die zweite Bürgermeistern Dr. Julia Stewens (Freie Wähler), als sie den Zusammenhalt in Froschhausen lobte. Die Leonhardifahrt sei „kein Schaubild, sondern jährlich gelebte Tradition“, sagte Vize-Landrat Dr. Michael Rapp (CSU). Es sei kein Event, sondern eine Wallfahrt und die Pflege von Brauchtum, betonte der Landtagsabgeordnete Harald Kühn (CSU). Landrat Anton Speer (Freie Wähler) wünschte der nächsten Froschhauser Leonhardifahrt Unfallfreiheit und gutes Wetter, damit diese so schön werde wie 2023. Für Speer ist die Wallfahrt ein Aushängeschild für den Landkreis.
Neuner brachte in der Versammlung auch noch den Antrag des Vereins zur Wirtschaftsförderung in Murnau und Umgebung auf den Tisch, jedoch nur ganz kurz. Der Hauptverwaltungsausschuss hatte sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem Schreiben, in dem der Wirtschaftsförderverein die gemeinsame Durchführung von Novembermarkt und Leonhardimarkt am 10. November 2024 beantragt hat, zuletzt beschäftigt. Ein Markt, der an einem anderen Tag als an Leonhardi durchgeführt werde, sei kein Leonhardimarkt, betonte Neuner nun. Dann müsste der Markt einen anderen Namen tragen. Die Froschhauser Leonhardifahrt findet bereits vier Tage vorher, am 6. November, statt.
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