Kein Interesse an Ende des Ukraine-Kriegs? Putin-Truppen erhöhen Angriffe trotz Feuerpause
Während unklar ist, ob und wie Verhandlungen über eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg weitergehen, greift Wladimir Putins russische Armee umso heftiger an.
Donbass – Kommt es im Ukraine-Krieg wirklich zu direkten Verhandlungen über eine Waffenruhe zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi und Russland-Machthaber Wladimir Putin?
Feuerpause im Ukraine-Krieg? Wladimir Putins Russland-Armee griff stattdessen an
Am späten Montagabend (12. Mai) war dies nach vorherigen Spekulationen über ein etwaiges Treffen im türkischen Istanbul, an dem eigenen Aussagen zufolge selbst US-Präsident Donald Trump teilnehmen könnte, völlig unklar. Zuvor hatte Putin über das orthodoxe Osterfest zwischen dem 8. und dem 10. Mai eine einseitige Feuerpause von 30 Stunden angekündigt.
Nur: Offenbar hat sich das brutale Moskau-Regime selbst überhaupt nicht daran gehalten. Im Gegenteil: Einem Bericht zufolge verstärkten die russischen Streitkräfte innerhalb dieses Zeitfensters ihre heimtückischen Angriffe auf die Ukraine stattdessen noch einmal.
Waffenruhe im Ukraine-Krieg? Russische Truppen hielten Feuerpause wohl nicht ein
Das berichtet das ukrainische Nachrichtenportal Ukrainska Prawda mit Verweis auf die Militär-Analysten von DeepState. Die oft zitierten Blogger fassen ihre Beobachtungen demnach mit den Sätzen zusammen: „An fast keiner Front kam es zu einem Waffenstillstand. Es gab nur Einzelfälle, das ist alles.“ Ihren Erhebungen zufolge hätten die Russen stattdessen entlang der Front am 8. Mai 193 Mal, am 9. Mai 196 Mal und am 10. Mai 161 Mal ukrainische Positionen und Stellungen angegriffen.
Im April hätten die russischen Invasionstruppen täglich im Schnitt noch 155 Mal angegriffen, heißt es zur angeblichen Feuerpause weiter. Die Waffen schwiegen also nicht. Und die ins Stocken geratenen Verhandlungen? Europäische Nato-Staaten wie Deutschland hatten dem russischen Regime an diesem Montag (12. Mai) ein Ultimatum für die Wiederaufnahme von Gesprächen über einen möglichen Waffenstillstand gestellt. Andernfalls würden neue Sanktionen gegen Moskau in Kraft treten. Doch der Kreml lehnte ab.

Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Putins Moskau-Regime akzeptiert Ultimatum nicht
Putins Kreml-Sprecher Dmitri Peskow teilte dazu mit: „Die Sprache des Ultimatums ist weder akzeptabel noch angemessen. In dieser Sprache kann man mit Russland nicht reden.“ Experten gehen aktuell dagegen vielmehr von einer weiteren Verschärfung der ohnehin brutalen Gefechte auf den Schlachtfeldern aus.
So glaubt zum Beispiel der Politikwissenschaftler Christian Mölling (Bertelsmann Stiftung), „dass Russland die Ukraine während der Verhandlungen massiv beschießt“, um Druck auf Selenskyj aufzubauen. Insofern diese Verhandlungen denn zustande kommen. Im „heute journal“ des ZDF erklärte Mölling am Montagabend, dass Putin wohl eher die russische „Frühjahrsoffensive, die gerade in vollem Gange ist“, vorantreiben werde. (pm)