Deutsches Top-Talent legt KFZ-Ausbildung auf Eis und will in die Formel 1: „So früh wie möglich“
Sebastian Vettel schaffte es einst mit der Unterstützung von Red Bull zum Formel-1-Weltmeister. Auf einen ähnlichen Weg hofft auch Tim Tramnitz.
München / Fuschl am See – Tim Tramnitz, ein Name, den man sich merken sollte. Der 19-jährige Hamburger gilt als eines der vielversprechendsten Motorsport-Talente Deutschlands. Sein Ziel ist klar: die Formel 1.
„Ich war immer ein riesengroßer Sebastian-Vettel-Fan. Meine ersten Formel-1-Rennen habe ich mir angeguckt, als Sebastian seine erste Weltmeisterschaft geholt hat“, erzählte Tramnitz der Nachrichtenagentur dpa. Diese Begeisterung für Vettel und den Motorsport trieb ihn an, eine Karriere in diesem anspruchsvollen Sport zu verfolgen.
Red Bull Nachwuchsprogramm: Ein Karrieresprungbrett
Seit Oktober 2023 ist Tramnitz Teil der renommierten Red Bull Nachwuchsakademie. Diese Beförderung brachte ihn dem Traum von der Formel 1 ein großes Stück näher. In Fuschl am See konnte er das Hauptquartier des milliardenschweren Getränkekonzerns besuchen und traf auch Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko.
„Es war auf jeden Fall ein Aha-Erlebnis. Es ist besonders, das erste Mal bei Dr. Marko zum Gespräch in Graz zu sein, sich dann in Fuschl am See im Headquarter das erste Mal umzugucken und das erste Mal die Kappe und die Klamotten von Red Bull anzuhaben. Darauf ist man natürlich auch stolz“, erzählt Tramnitz.
Die Aufnahme in das Red Bull Nachwuchsprogramm ist für Tramnitz von unschätzbarem Wert. Ohne die Unterstützung des Konzerns wäre der Aufstieg in die Formel 3 finanziell kaum möglich gewesen. Eine Saison dort kostet bereits über eine Million Euro – ohne Sponsoren ist das nicht da möglich. „Es ist leider ein extrem teurer Sport“, sagte Tramnitz, der Red Bull mit seiner Leistung überzeugt hat.

Umgang mit RB-Motorsportchef Marko „harte Schule“
Vor dem Saisonfinale in Monza liegt er auf Platz elf. „Die Top fünf wären eigentlich mein Ziel gewesen. Die Renn-Pace dafür hatte ich. Es fehlt bei mir aber noch im Qualifying, also eine optimale Runde wie auf Knopfdruck abzuliefern“, erklärte er.
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Diese Herausforderung hat ihm auch Marko klargemacht, der für seinen direkten Umgang bekannt ist. „Das Verhältnis mit ihm ist gut, aber es ist auch eine harte Schule. Es hat mir schon immer geholfen, wenn man mir direkt die Meinung gesagt hat und ich weiß, was man besser machen soll“, erklärt das Motorsport-Talent.
Der Traum von der Formel 1 entscheidet sich wohl in der Formel 2
Der Traum von der Formel 1 ist für Tramnitz allgegenwärtig. „Mein Plan wäre 2027 in der Formel 1 zu sein. Am liebsten so früh wie möglich“, sagte er. Dafür hat der 19-Jährige auch seine Ausbildung als Kfz-Mechatroniker auf Eis gelegt. Tramnitz ist sich jedoch der Herausforderungen bewusst: „Man muss aber auch realistisch sein. Sobald man in der Formel 2 ist, hat man ein oder maximal zwei Jahre, Performance abzuliefern. Wenn man ein drittes Jahr braucht, ist es eigentlich schon fast unmöglich, einen Platz zu kriegen, wenn man ehrlich ist. Also hoffentlich 2027, allerspätestens 2028.“
Tramnitz hofft eines Tages in die Fußstapfen seines Idols Sebastian Vettel treten zu können. „Es ist cool, dass das alles jetzt so gekommen ist und ich hoffentlich auch mal in die Fußstapfen meines Idols treten kann“, sagte er. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, und Tim Tramnitz ist fest entschlossen, jede sich bietende Chance zu nutzen, um seinen Traum von der Formel 1 zu realisieren. (kk)