Die doppelte Rückkehr der Senderstörchin: Neues von Hui Buh und ihren Artgenossen

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Senderstörchin Hui Buh, hier auf einer Archivaufnahme, ist wieder nach Raisting zurückgekehrt. Sie wurde 2019 auf dem Affenberg in Salem geboren. © Jan Josef Hagl

In der Weißstorchen-Hochburg Raisting zählt der LBV in den vergangenen Wochen immer mehr Störche. Unter diesen ist auch Hui Buh, eine Storchendame mit Peilsender, die heuer gleich zweimal von weither ins Dorf zurückkehrte.

In der einzigen großen Weißstorchen-Kolonie im Voralpenland, in Raisting, ist nach einer ruhigen Winterphase wieder eine Menge Leben eingekehrt. 46 Tiere zählte Wolfgang Bechtel vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) am vergangenen Montagabend (24. Februar) nach Sonnenuntergang im Dorf. Der Zustrom in den zurückliegenden Wochen war groß gewesen. Am 10. Februar registrierte Bechtel erst sieben Störche, am 14. Februar waren es 21 und am 21. Februar 34.

An welchen Orten Weißstörche den Winter verbringen, bleibt großteils deren Geheimnis. Eine Ausnahme macht diesbezüglich die Storchendame Hui Buh: Das Tier, das in den vergangenen Jahren auf dem Heimatmuseum in Raisting nistete, trägt nämlich einen Peilsender. Dieser verrät einmal täglich die Position der Störchin (zu sehen auf dem Onlineportal „Movebank“). Und das macht es möglich, Flugrouten nachzuvollziehen.

Hui Buh war lange in der Schweiz

Und wo hat Hui Buh nun bisher die Winterzeit verbracht? Aus Raisting zog die Storchendame laut Bechtel am 22. November ab. Sie flog über den nördlichen Bodensee in die Schweiz und blieb vom 26. November bis 4. Januar bei Merenschwand im Kanton Aargau. Danach war sie bis 26. Januar an der Grenze zwischen den Kantonen Bern und Freiburg. Eine Reise nach Spanien, wohin das Tier in der Vergangenheit schon geflogen war, unternahm Hui Buh diesmal nicht. Über Radolfzell, Überlingen und Salem (alle drei Orte am oder nahe dem Bodensee) kehrte die Störchin nach Raisting zurück, wo sie am 29. Januar bei starkem Südwestwind eintraf.

Doch dauerhaft blieb sie dort für die neue Brutsaison noch nicht: „Vermutlich wegen schlechten Wetters war sie dann wieder am Bodensee zwischen Markdorf und Ravensburg, rund 130 Kilometer Luftlinie entfernt“, erklärt Bechtel, „das bemerkte ich erst am 10. Februar.“ Vergangenen Montag kam Hui Buh auf direktem Weg wieder nach Raisting zurück. „Am Abend stand sie mit Partner im Horst auf dem Heimatmuseum“, so die Beobachtung Bechtels, der beim LBV Weißstorchbeauftragter ist.

29 Nistpaare gab es im Vorjahr in Raisting

In der Storchenkolonie reihte sie sich in eine Gruppe von knapp vier Dutzend Artgenossen ein. Von den 46 Störchen, die Bechtel am 24. Februar registrierte, befanden sich 36 mit einem zweiten Tier in einem Horst, fünf waren allein im Horst, und fünf Störche sah der LBV-Experte anderweitig. Im Vorjahr gab es in Raisting 29 nistende Storchenpaare. Bei einer Starkregenphase verloren aber viele von ihnen alle ihre Jungen. Danach meldete Bechtel, dass 32 Jungtiere aus 15 Horsten überlebt hatten. Unter ihnen war auch ein Junges von Hui Buh.

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