Eurovision Song Contest: Dunkle Wolken über deutschem Beitrag

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Isaak will für Deutschland beim Eurovision Song Contest nach eigener Aussage nicht weniger als Platz 1 erreichen. Doch vor dem Finale ziehen düstere Wolken auf.

Malmö - An Optimismus mangelt es Isaak (29) vor dem Eurovision Song Contest nicht, das muss man ihm lassen. Der deutsche Vertreter beim ESC hat nicht etwa eine ordentliche Platzierung als Ziel ausgegeben und schon gar nicht, „nicht Letzter“ zu werden. Sondern den Sieg! Das erklärte er auf die Frage des RND, ob er gewinnen wolle. „Ja – wer denn nicht? Was für eine Frage! Natürlich will ich gewinnen. Wer sagt denn: ‚Ich wäre am Ende gerne auf Platz zwölf?‘ Ich will den ESC gewinnen.“

„Und nächstes Jahr ist der ESC dann in Espelkamp“: Isaak will Eurovision Song Contest gewinnen

Auf die Rückfrage, ob er da eine Chance sehe, meint Isaak: „Ich bin da optimistisch.“ Dann lacht er: „Und nächstes Jahr ist der ESC dann in Espelkamp.“ Espelkamp ist seine Wahl-Heimat, eine Kleinstadt in NRW, wo Isaak Guderian gemeinsam mit Ehefrau Loreen und ihren beiden Söhnen lebt. Und wo ihm viele am Samstag bei einem Public Viewing im Bürgerhaus fest die Daumen drücken.

Etwas defensiver zeigte sich Isaak bei der Zielsetzung in einem auf express.de veröffentlichten Interview mit der Teleschau: „Ein letzter Platz würde meine Welt nicht zerstören, da bin ich mir sicher. Ich wäre aber mega happy, würde ich in die Top-Ten kommen. Da wäre es mir dann auch völlig egal, auf welchem Platz ich konkret lande.“

Eurovision Song Contest: Isaak aus Deutschland steht in Wettquoten nicht gut da

Doch kurz vor dem Eurovision Song Contest am 11. Mai ziehen immer mehr dunkle Wolken über dem deutschen Beitrag auf. Zuallererst einmal sind da die Wettquoten: Am Freitag um 10.30 Uhr belegte Isaak im Gesamt-Ranking verschiedener Buchmacher auf eurovisionworld.com gerade mal den 22. Platz unter 26 Nationen. Dass er am Freitag um 15 Uhr auf Rang 19 geklettert war, stimmt da auch nur minimal hoffnungsvoller.

Hinzu kommt die ESC-Startnummer: Isaak muss bereits an dritter Stelle singen, direkt nach den Mitfavoriten aus der Ukraine. Dazu sind noch 23 Acts nach ihm dran – viel Zeit, um den deutschen Beitrag bereits wieder vergessen zu haben. Doch an der am Freitag veröffentlichten Startreihenfolge für den Eurovision Song Contest sehen andere auch positive Zeichen.

ESC-Experte: „Für Deutschland ist das Favoritenfeld nur ein Wunschtraum“

ESC-Fachmann Mario Hanousek aus Österreich erwartet ebenfalls einen Isaak-Flop. Der Österreicher bloggt seit Jahren – auch bei Instagram – über den Eurovision Song Contest, war sogar 2022 für unser Netzwerk als Reporter vor Ort beim ESC in Turin. Seine Einschätzung: „Für Deutschland ist das Favoritenfeld nur ein Wunschtraum.“ Hanousek weiter: „Geht man nach den Einschätzungen vieler Experten, dürfte auch in diesem Jahr der große Wurf nicht gelingen. Trotz großer Feuershow auf der Bühne wird Isaak mit seiner Radionummer am Ende wieder nicht den großen Wurf landen können – sondern sich hinten einordnen.“ Er ergänzt immerhin: „Eines muss man Isaak aber lassen, seine Stimme ist eine der besten im Wettbewerb.“

Auch beim Voting auf den IPPEN.MEDIA-Portalen sieht‘s düster aus. Mehr als 20.000 Stimmen sind seit dem 15. April eingegangen. Davon erwartet mehr als die Hälfte den letzten Platz für Isaak. Oben können Sie noch abstimmen und danach die detaillierten Zwischenergebnisse sehen.

Eurovision Song Contest: Isaak aus Deutschland vor Finale bester Laune

Ein bisschen viele Negativ-Punkte für einen Achtungserfolg von Isaak am Samstag – oder gar, um sein persönliches Ziel zu erfüllen, den Eurovision Song Contest zu gewinnen. Immerhin: Er zeigt sich bestens gelaunt, bei Instagram ist etwa zu sehen, wie er dem tatsächlichen Top-Favoriten aus Kroatien einen deutschen Ausspruch beibringt. Neue Fans und zahlreiche Sympathien sammelt Isaak zuhauf, wie sich etwa in den Social-Media-Kommentaren zeigt.

Isaak für Deutschland beim Eurovision Song Contest: „Ich performe da mit der besten Inbrunst, die ich bieten kann“

Ein Platzierungs-Desaster, wie es die deutschen ESC-Teilnehmer in den Vorjahren erlebt hatten, würde den 29-Jährigen jedenfalls auch nicht aus der Bahn werfen. Das unterstrich er kürzlich auf der Couch im NDR-Magazin DAS!: „Isaak gab’s schon vorher, und Isaak wird’s auch nachher geben. Und ich gehe da hin so wie ich bin. Und ich reiß‘ mir den Arsch auf, so gut wie ich kann. Ich performe da mit der besten Inbrunst, die ich bieten kann.“ Wie das aussieht und klingt, erfahren viele Millionen ESC-Zuschauer am Samstagabend im TV und Live-Stream – sowie bei uns im Live-Ticker zum Eurovision Song Contest. (lin) Verwendete Quellen: RND, Express.de, eurovisionworld.com, Mario Hanousek, IPPEN.MEDIA-Voting, Instagram, DAS!

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