Trump strebt ein Treffen mit Wladimir Putin an. Verhandelt werden könnte über ein Ende vom Ukraine-Krieg. Doch wo? Vielleicht in der Schweiz?
Moskau – Die Schweiz zeigt sich offen für die Organisation eines möglichen Treffens zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem designierten US-Präsidenten Donald Trump, falls ein solcher Antrag gestellt wird. Laut der russischen Nachrichtenagentur Tass würde das Land als Gastgeber fungieren. „Nach dem Gipfeltreffen in Bürgenstock wurden die Ukraine, Russland und die Vereinigten Staaten regelmäßig über unsere Bereitschaft informiert, alle diplomatischen Bemühungen hinsichtlich einer Friedensregelung zu unterstützen“, sagte Nicolas Bideau, ein Sprecher des Schweizer Außenministeriums, wie die Schweizer Tageszeitung Le Temps berichtete.
Die Schweiz würde jedoch keine Initiative in dieser Angelegenheit ergreifen. Laut Le Temps ist sie nur eines von mehreren Ländern, die bereit sind, das Treffen zu ermöglichen.
Mögliches Ende vom Ukraine-Krieg: Trump kündigt Treffen mit Putin an
Am 10. Januar kündigte Donald Trump an, dass die Vorbereitungen für ein Treffen mit Wladimir Putin in vollem Gange seien. Trump betonte, dass der Ukraine-Krieg beendet werden müsse. Der Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, erklärte später, dass Putin ohne Vorbedingungen bereit sei, sich mit Trump zu treffen.
Ukraine-Forum in Bürgenstock 2024: Ohne Russland und UN-Teilnahme ein „Misserfolg“
Im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt fand am 15. und 16. Juni 2024 das von Kiew initiierte Ukraine-Forum im schweizerischen Bürgenstock statt. Teilnehmer waren unter anderem Armenien, Bahrain, Brasilien, Kolumbien, der Heilige Stuhl, Indien, Indonesien, der Irak, Jordanien, Libyen, Mexiko, Ruanda, Saudi-Arabien, Südafrika, Thailand und die Vereinigten Arabischen Emirate. Russland war nicht eingeladen, die meisten UN-Delegierten nahmen ebenfalls nicht teil. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, bezeichnete die Konferenz als „völligen Misserfolg“, da „Zusammenkünfte“ wie diese nicht zu einem dauerhaften Frieden führen würden.
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Putin bleibt skeptisch gegenüber Trumps Vorschlägen – Konkreteres nach Trumps Amtsantritt
Laut Peskow sei mit konkreteren Entwicklungen erst nach dem Amtsantritt von Donald Trump am 20. Januar zu rechnen, wie die russische Nachrichtenagentur Tass berichtete. Trotz wiederholter Beteuerungen der russischen Führung, zu Verhandlungen bereit zu sein, sieht sich Moskau im laufenden Krieg gegen die Ukraine momentan militärisch auf dem Vormarsch. Alle Forderungen nach einem Ende des Konflikts zielen letztlich auf die Unterwerfung des Nachbarlandes ab.
Für eine Lösung des Ukraine-Konflikts wäre es entscheidend, dass auch der russische Präsident Wladimir Putin mitspielt. Derzeit scheint Putin wenig von den Ideen und Vorschlägen des designierten US-Präsidenten zur Beendigung des Konflikts zu halten.
Russland nicht bereit, mit Selenskyj über Frieden in der Ukraine zu verhandeln
Nach einer Sitzung des Obersten Eurasischen Wirtschaftsrats am 26. Dezember äußerte sich Putin zu einer Frage des russischen Journalisten Pawel Zarubin, der auf ein Angebot des Trump-Teams verwies. Laut diesem Vorschlag könnte der Konflikt möglicherweise eingefroren werden, wenn die Ukraine der Nato für 10 bis 20 Jahre nicht beitrete. Putin antwortete, dass ihm „solche Diskussionen im neuen Team des gewählten Präsidenten der Vereinigten Staaten nicht bekannt“ seien. Er betonte, dass es für ihn keine Rolle spiele, ob die Ukraine „heute, morgen oder in zehn Jahren“ der NATO beitrete, da dies „im großen Plan der Geschichte nur ein flüchtiger Augenblick“ sei.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow stellte klar, dass Russland nicht bereit sei, mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über Frieden zu verhandeln. In einem Interview erklärte Lawrow am 26. Dezember, dass Putin zuvor behauptet habe, Selenskyj sei unrechtmäßig im Amt. Bevor Verhandlungen aufgenommen werden könnten, müsse die Ukraine einen neuen Präsidenten wählen, da die derzeitige Regierung keine Legitimität besäße. (jal)