Geheime Details: Warum Trumps zweites Putin-Treffen ins Stocken gerät

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Trump will sich erneut mit Putin treffen, um über ein Ende des Ukraine-Kriegs zu sprechen. Das geplante Treffen in Budapest verzögert sich allerdings.

Washington, DC/Moskau – Die Ukraine-Politik von US-Präsident Donald Trump gleicht derzeit einer diplomatischen Achterbahnfahrt. Noch vor wenigen Wochen hatte Trump verstärktes Verständnis für die Lage des von Russland angegriffenen Landes gezeigt und die Möglichkeit einer Rückeroberung besetzter Gebiete nicht ausgeschlossen. Doch nach einem Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin vergangene Woche vollzog der US-Präsident eine bemerkenswerte Kehrtwende.

Donald Trump
Wochenlang zeigte US-Präsident Trump Verständnis für die Ukraine, nun vertritt er eher Moskauer Forderungen. Sein Treffen mit Putin verzögert sich allerdings. (Archivbild) © Lukas Coch/AAP/dpa

„Sie könnten immer noch gewinnen. Ich glaube nicht, dass sie werden – aber sie könnten immer noch. Ich habe nie gesagt, sie würden gewinnen, ich sagte, sie könnten gewinnen“, erklärte Trump seine Ukraine-Prognose am Montag in Washington, als er auf seine früheren Äußerungen angesprochen wurde. Parallel dazu sprach er sich dafür aus, den aktuellen Frontverlauf einzufrieren – ein Vorschlag, der den territorialen Forderungen Russlands entgegenkommt und die Hoffnungen der Ukraine auf weitere US-Unterstützung dämpft.

Trumps Putin-Treffen wackelt: Russlands Haltung wird zum Hindernis

Dennoch bemüht sich Trump auf seine ganz eigene Art weiter um ein Ende des Ukraine-Kriegs. Doch ein neues Treffen mit Putin rückt offenbar laut Informationen von CNN in unbestimmte Ferne. Die geplante Begegnung zwischen US-Außenminister Marco Rubio und seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow zur Vorbereitung des zweiten Trump-Putin-Gipfels wurde vorerst auf Eis gelegt. Nach einem Telefonat zwischen beiden Ministern am Montag stellte sich heraus, dass die russische Position nicht ausreichend von ihrer ursprünglichen Haltung abgewichen ist.

Ein Beamter des Weißen Hauses bestätigte gegenüber CNN, dass das für diese Woche erwartete Treffen verschoben wurde, wobei die genauen Gründe zunächst unklar blieben. Trump hatte vergangene Woche mit seiner Kehrtwende im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg für Aufsehen gesorgt, nachdem er zuvor mit Putin telefoniert und in der Folge ein zweites Treffen angekündigt hatte – womöglich in Budapest.

Die Wahl der ungarischen Hauptstadt als möglicher Austragungsort des Putin-Treffens sorgt für erhebliche Kontroversen. In vielen EU- und NATO-Staaten wird die Stadt wegen der Nähe des rechtspopulistischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán zu Putin nicht als neutraler Treffpunkt gesehen. Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter forderte harte Konsequenzen, falls Ungarn Putin trotz des Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs nicht festsetzen sollte: „Sollte Ungarn den Kriegsverbrecher Putin nicht festnehmen, wozu es bis zum Frühjahr 2026 verpflichtet ist, wäre das ein maximaler Bruch mit EU-Sicherheitsinteressen, Werten und der regelbasierten Ordnung.“

Putin-Treffen mit Trump für Ende des Ukraine-Kriegs: Gespräch auf der Kippe?

Während das US-Außenministerium das Telefonat zwischen Rubio und Lawrow als Gelegenheit beschrieb, „konkrete Schritte zur Umsetzung der Verständigungen“ zwischen Trump und Putin zu besprechen, zeigten sich auseinanderstrebende Erwartungen bezüglich eines möglichen Endes des Ukraine-Kriegs. Rubio betonte, wie wichtig die bevorstehenden Gespräche seien, da sie Moskau und Washington die Möglichkeit bieten, gemeinsam an einer dauerhaften Lösung des russisch-ukrainischen Krieges zu arbeiten, die im Einklang mit Präsident Trumps Vision steht.

Parallel zu den diplomatischen Bemühungen verschärft sich die aktuelle Lage im Ukraine-Krieg. Ukrainische Militärblogger verzeichneten ein Vorrücken russischer Truppen in das Zentrum der strategisch wichtigen Stadt Kupjansk im Osten. Der ukrainische Blog DeepState berichtete, russische Soldaten seien in den vergangenen Wochen in kleinen Gruppen in die Stadt eingesickert und könnten nun gezielt weiter vorstoßen. Der ukrainische Generalstab bestätigte sieben russische Angriffsversuche an diesem Frontabschnitt.

Nach Tomahawk-Rückfall: Selenskyj sucht nun Patriot-Alternative

Nach der jüngsten Abfuhr bezüglich der gewünschten Tomahawk-Marschflugkörper konzentriert sich die Ukraine nun auf den Kauf von Patriot-Flugabwehrsystemen. Präsident Selenskyj erklärte in Kiew: „Sehr konkret arbeiten wir mit Amerika zusammen, damit die Ukraine doch die erforderliche Anzahl von Patriot-Systemen erhalten kann. Das ist keine einfache Aufgabe, aber es ist eine der Sicherheitsgarantien für die Ukraine und wird langfristig funktionieren.“ (Quellen: dpa, CNN, DeepState) (fbu)