Nachgefragt: Was steckt hinter den gefällten Bäumen am Schwabelsberger Weiher?
„Für meine Begriffe gehen die Baumfällungen am Schwabelsberger Weiher nicht mehr mit rechten Dingen zu.“ Das dachte sich Elisabeth Kassel, die von ihrem Küchenfenster aus direkt auf den Weiher blicken kann.
Etliche frische Baumstümpfe und große Haufen mit abgeschnittenem Holz sind am Rand des Landschaftsschutzgebietes auszumachen. Was sagt die Stadt Kempten dazu?
„Die Maßnahmen am Schwabelsberger Weiher wurden in enger Zusammenarbeit mit unserem zuständigen Baummanagement, der Unteren Naturschutzbehörde sowie dem Landschaftspflegeverband durchgeführt“, heißt es aus dem Büro des Oberbürgermeisters, das sich beim zuständigen Fachamt erkundigt hat.
Hauptziele: Leichtere Pflege der Feuchtwiesen und höhere Verkehrssicherheit
Die Baumentnahmen haben demnach zwei Hauptziele verfolgt: Zum einen befinden sich in dem betroffenen Bereich besonders schützenswerte Feuchtwiesen, die durch den Landschaftspflegeverband betreut werden. Um deren langfristige Erhaltung und Pflege sicherzustellen, ist eine jährliche Mahd unerlässlich. „Leider mussten wir feststellen, dass regelmäßige Baumbrüche die Pflege dieser Flächen erheblich beeinträchtigt haben. Daher wurden im Rahmen der Maßnahmen alle erkrankten Bäume sowie bereits umgefallene Bäume entfernt“, so die Stadt.
Zusätzlich seien erkrankte Bäume entlang des Wegenetzes entfernt worden, insbesondere Eschen, die vom Eschentriebsterben betroffen waren und deren Standsicherheit nicht mehr gewährleistet werden konnte. Bei der Stadt ist man sich der Gradwanderung bewusst: „Angesichts der hohen Besucherzahlen am Schwabelsberger Weiher sind wir verpflichtet, die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Ich kann Ihnen jedoch versichern, dass wir dabei äußerst behutsam vorgehen.“ Alle beteiligten Akteure wüssten um die besondere Bedeutung der Fläche aus naturschutzfachlicher Sicht. „Die Maßnahmen werden daher so naturnah wie möglich umgesetzt“, unterstreicht das Amt.
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