Die syrische Stadt Aleppo fällt in die Hände der Rebellen. Der Iran reagiert prompt und schickt pro-iranische Milizen, um Assad zu helfen. Der News-Ticker.
Aleppo – Im Norden Syriens erobert eine Allianz aus syrischen Rebellen aus der Provinz Idlib und der pro-türkischen Syrischen Nationalarmee (SNA) kontinuierlich neue Gebiete. Überraschend und mit einer stürmischen Offensive haben sie die Kontrolle über den Großteil der zweitgrößten syrischen Stadt Aleppo erlangt. Die Symbole des Diktators Baschar al-Assad, darunter Poster und Statuen, werden vernichtet und die grün-weiß-schwarze Flagge der syrischen Revolution wird überall gehisst.
Syrische Rebellen nehmen Aleppo ein und stoßen weiter vor
Die Rebellenoffensive scheint in alle Richtungen unaufhaltsam voranzuschreiten. Sowohl die Armee von Assad als auch die überwiegend kurdische PKK/YPG-Miliz, die zumindest im Norden weitgehend verbündet ist, stehen im Fokus der Rebellen. Zahlreiche Städte und hunderte Dörfer in der Umgebung von Aleppo und im Norden der Großstadt Hama sind bereits in die Hände der Rebellen gefallen. Die gesamte Provinz Idlib, eine Hochburg der Rebellen, ist mittlerweile vollständig erobert worden.
Iran will Assad helfen: Verstärkung aus dem Irak für Gegenoffensive
Nun scheint der Iran, ein treuer Verbündeter des Assad-Regimes, zur Unterstützung zu eilen. Syrische Nachrichtenportale berichten, dass große Gruppen pro-iranischer Milizen aus dem Irak die Grenze nach Syrien überschritten haben und sich auf den Weg nach Aleppo machen, um die Rebellen und pro-türkischen Gruppen zu stoppen. Die iranische Hochburg Nubl-Zahra im Norden von Aleppo ist bereits fest in der Hand der syrischen Oppositionskräfte.
Iranische Milizen wollen dem Assad-Regime helfen
Lokale Quellen berichteten dem Sender Syria TV, dass das Assad-Regime auf diese iranischen Kräfte setzt, um verlorene Gebiete zurückzuerobern oder zumindest weitere Verluste zu verhindern. Es besteht jedoch die Befürchtung, dass der Hilfskorridor durch Rebellenangriffe unterbrochen werden könnte. Der iranische Außenminister Abbas Aragchi hat bereits die bedingungslose Unterstützung des Iran für Assad und seine Armee zugesagt.
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Esmail Kowsari, der Leiter des militärischen Komitees im iranischen Parlament, unterstrich, dass der Iran „Beraterkräfte“ nach Syrien entsenden könnte, um die Assad-Armee zu unterstützen. „Wir erwarten eine starke Reaktion der Widerstandsfront“, sagte Kowsari, wobei er sich auf alle iranischen Gruppen in der Nahost-Region bezog. Der Iran vermutet einen „amerikanisch-israelischen Plan“ in Syrien, was die Rebellen jedoch bestreiten.
Iran sichert dem Assad-Regime Hilfe zu
Inmitten der Entwicklungen in Syrien unternahm der iranische Außenminister Aragchi eine kurze Reise in der Region. Zunächst besuchte er die syrische Hauptstadt Damaskus und versicherte die volle Unterstützung des Iran für das Regime.
Anschließend reiste er in die Türkei. Vor seinem Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen betonte Aragchi, dass der Iran und die Türkei „nicht immer einig“ seien und es Themen gebe, die besprochen werden müssten. „Ich hoffe, wir können mit der Türkei ein gemeinsames Verständnis mit Blick auf Stabilität in der Region entwickeln“, so der iranische Minister. (bb)