Ein radikaler Rollenwechsel führt Hans Sigl (55) von den beschaulichen Tiroler Alpen in die geschäftige Metropole Lissabon. Der durch "Der Bergdoktor" bekannte Schauspieler brilliert im ZDF-Thriller "Flucht aus Lissabon" als Tom Fährmann - ein ehemaliger Fluchthelfer mit mysteriöser Vergangenheit.
"Die Geschichte eines ehemaligen Anwalts, der als Fluchthelfer in London untertaucht und zum Schutz einer Zeugin nach Lissabon geholt wird, fand ich sehr reizvoll", verrät Sigl in einem Sendergespräch. Die thematische Ausrichtung begeisterte ihn besonders: "Fake News und Wahl-Manipulation. Aktueller kann man sich so einen Film gar nicht ausdenken."
Packende Geschichte mit beunruhigender Gegenwartsnähe
Unter der Regie von Steffi Doehlemann entfaltet sich ein fesselnder Thriller: Sigl verkörpert Tom Fährmann, der im Auftrag des BKA die portugiesische Kronzeugin Sophia Moreno (dargestellt von Hana Sofia Lopes) aufspüren und beschützen soll. Die vermeintliche Rettungsaktion entwickelt sich zu einem gefährlichen Wettlauf, als Sophias siebenjähriger Sohn Noa (Santiago André) von Hackern als Geisel genommen wird.
Die Erpresser fordern im Gegenzug Sophias selbst entwickelte Software, die zur Manipulation der Präsidentschaftswahl im fiktiven afrikanischen Staat Kitwana eingesetzt werden soll. Sophia steht vor einer dramatischen Entscheidung zwischen Mutterliebe und moralischer Verantwortung.
Wo Fiction und Wirklichkeit verschmelzen
Die beängstigende Nähe zur Realität unterstreicht Produzent und Autor Hans-Hinrich Koch: "Als ich beim Drehbuchschreiben tiefer über die Schattengestalten recherchierte, die mittels Fake News und Desinformationskampagnen Wahlen manipulieren, stellte ich fest: Hier ist gar nichts bigger than life, sondern längst beängstigende Realität."
Das Thema beschäftigt Sigl auch persönlich: "Ich spreche mit meinen Kindern offen über Fake News. Sobald man das Handy anmacht und auf Social-Media-Kanäle geht, beginnen gefühlt auch schon die Fake News." Besonders Heranwachsende seien gefährdet. Die Vermittlung von Medienkompetenz an Kinder werde zunehmend essenziell.
Multinationale Filmproduktion in Portugal
Die Drehphase in Lissabon stellte das internationale Team vor Herausforderungen. "Die große Herausforderung bei den Dreharbeiten war wie immer die Zeit", berichtet Sigl. "Das Schöne daran war, dass das Team zum großen Teil aus Portugal war. Es wurde am Set Portugiesisch, Englisch und Deutsch gesprochen."
Für Hauptdarstellerin Hana Sofia Lopes, mehrsprachig in Portugal und Luxemburg aufgewachsen, bedeutete die Rolle eine neue Dimension: "Eine Mutter spiele ich zum ersten Mal, und im richtigen Leben habe ich noch keine Kinder."
Portugals Hauptstadt als dramatische Kulisse
Lissabon erwies sich als idealer Drehort für den Thriller. "Lissabon bot uns eine spektakuläre Kulisse - aber auch besondere logistische Herausforderungen", erläutert Produzent Koch. "Wir drehten an touristisch stark frequentierten Spots und hatten in der Drehzeit die sintflutartigen Regenfälle genauso zu bewältigen, wie den Saharasand oder die maritimen Herausforderungen eines wilden Atlantiks."
Hans Sigle Kollegin Marion Kracht (62), die BKA-Abteilungsleiterin Iris Martenstein verkörpert, schwärmt von der Location: "Ich war schon oft in Portugal und liebe es sehr. Lissabon ist eine traumhafte Stadt." Ihr persönlicher Tipp: "Am Miradouro de São Pedro de Alcântara im Liegestuhl einen weißen trockenen Portwein mit Tonic bestellen und die Aussicht genießen."
"Flucht aus Lissabon" reiht sich in Sigls Thriller-Filmografie ein, nach "Das Geheimnis des Königssees" (2008), "Flucht durchs Höllental" (2019) und "Der Feind meines Feindes" (2022). Die TV-Ausstrahlung von "Flucht aus Lissabon" erfolgt am 17. März um 20:15 Uhr im ZDF, parallel steht der Film in der Mediathek zur Verfügung.
Von (ki/spot)
Das Original zu diesem Beitrag "Hans Sigl ermittelt im Fake-News-Thriller in Portugal" stammt von spot on news.