Der Bund Naturschutz hat einen Antrag an alle 21 Landkreisgemeinden gestellt: Zum Schutz der Igel soll in den Kommunen über ein Nachtfahrverbot für Mähroboter entschieden werden.
Landkreis – Es ist eine bedrückende Situation, in der sich derzeit die ehrenamtlichen Igelretter im Landkreis Ebersberg befinden. Denn unüblich der Jahreszeit sind ihre Auffangstationen rappelvoll und die Helfer mittlerweile vollkommen überfordert (wir berichteten). Schuld an dem andauernden Patientenansturm sind laut Bund Naturschutz (BN) unter anderem Mähroboter, die in so manchen Gärten nicht nur zu hohe Grashalme zerfetzen.
Mit Antrag an Gemeinden: Bund Naturschutz fordert Nachtfahrverbot für Mähroboter
Zum Schutz der Igel möchte der BN daher ein Nachtfahrverbot für Mähroboter auf privaten und öffentlichen Flächen durchsetzten. Den entsprechenden Antrag stellte Josef Biesenberger, Vorsitzender der Kreisgruppe Ebersberg des BN, nun an die 21 Landkreisgemeinden.
In dem dreiseitigen Schreiben bezieht sich der BN auf den immer kleiner werdenden Lebensraum der stachligen Tiere. „Die Nahrung des nachtaktiven Insektenfressers geht zurück“, heißt es etwa im Antrag. Auf der Suche nach Nahrung müssen die Tiere daher regelmäßig Rasenflächen queren. Dort kreuzt sich ihr Weg allerdings immer öfter mit Mährobotern. Diese Begegnungen enden für die Tiere meist mit schwersten Verstümmelungen, oft sogar tödlich.
Igel von Mährobotern verstümmelt und skalpiert
„Igel sind keine Fluchttiere. Bei Gefahr verharren sie oder rollen sich zusammen“, erklärt der BN im Schreiben. Gängige Mährobotermodelle würden die Igel zudem nicht zuverlässig erkennen. Den scharfen Messern der Gartengeräte sind die Tiere oft einfach schutzlos ausgeliefert.
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