Aus Laden wird Pilates-Studio
Ein italienisches Laden-Lokal hat sich aus Tegernsee verabschiedet, jetzt zieht ein Pilates-Studio mit Gastronomie in das Gebäude an der Hauptstraße 20/22. Bei ihrer jüngsten Sitzung mussten die Mitglieder des Bauausschusses jedoch noch über die Nutzungsänderung entscheiden.
Tegernsee - Aus der bisherigen Einzelhandelsfläche soll ein Pilates-Studio werden. Bei der jüngsten Sitzung des Bauausschusses informierte Bauamtsleiterin Bettina Koch, dass es sich in dem Bereich an der Hauptstraße um ein Mischgebiet handle. Eine Fläche von 145 Quadratmetern hatte der bisherige Laden eingenommen. Das Pilates-Studio werde sich auf 114 Quadratmetern ausbreiten, dazu sei ein Gastrobereich mit 17 Quadratmetern vorgesehen. Das Bauamt habe ausgerechnet, dass fünf Stellplätze nötig wären, aber nur vier könnten nachgewiesen werden. Ein Stellplatz müsse daher bei der Stadt abgelöst, sprich mit 7500 Euro bezahlt statt tatsächlich nachgewiesen werden. Für künftige Nachfolger mit gleichem Stellplatzbedarf wäre die Angelegenheit dann erledigt.
Marcus Staudacher (Grüne) sprach sich gegen die Ablöseforderung aus. „Es wäre nämlich nicht gut, wenn ein Laden leer stünde, nur weil kein Parkplatz vorhanden ist.“ Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) verteidigte die Forderung der Stadt und berief sich auf die entsprechende Satzung, wonach bei einem Neubau die erforderlichen Parkplätze zu schaffen seien, bei einem Altbestand eine Ablösezahlung jedoch möglich sei. „Parken ist ein Riesenthema bei uns an der Hauptstraße“, sagte Hagn. Überhaupt habe die Stadt gut 120 Personen auf der Warteliste für einen Parkplatz. Peter Hollerauer (FWG) war der Überzeugung, dass das Vorhaben sicherlich nicht am Stellplatz scheitern werde. „Es ist nicht zu viel, was wir da verlangen.“
Pilates-Studio statt Italiener in Tegernsee: Auch die abgeklebten Schaufenster sind okay
Staudacher kritisierte, dass die Fenster großflächig abgeklebt seien. Er befürchtete, dass dies auch in Zukunft der Fall sein werde. Die Bauamtsleiterin machte wenig Hoffnung auf eine Änderung: Das Abkleben der Schaufenster sei laut Satzung nicht verboten.
Einstimmig beschloss der Ausschuss, dass der zusätzlich benötigte Stellplatz bei der Stadt abgelöst werden müsse. Ansonsten wurde die Nutzungsänderung am Ratstisch einmütig befürwortet.