Energiegenossenschaft Schaftlach-Waakirchen peilt große Projekte an
Bei der Generalversammlung der Energiegenossenschaft Schaftlach-Waakirchen wird der Solarpark Point ein großes Thema sein. Wegen des EM-Viertelfinales wird die Sitzung aber um eine Woche verschoben.
Waakirchen – Ihre sieben PV-Anlagen auf Gemeindedächern hat die Energiegenossenschaft Schaftlach-Waakirchen im Dezember 2023 an das Kommunalunternehmen Wohnbaugesellschaft Waakirchen verkauft. „Das Geld wird jetzt neu investiert“, sagt der Vorsitzende Gerhard Kocher. Wie berichtet, peilt die Energiegenossenschaft die Übernahme des Projekts Solarpark Point nahe Schaftlach an. Der künftige Kurs wird Thema der Generalversammlung sein. Die wurde schon vor Monaten für den morgigen Freitag angesetzt. Just zum EM-Viertelfinale mit Deutschland also, weshalb der Vorstand entschieden hat, die Versammlung um eine Woche auf Freitag, 12. Juli, 19 Uhr, zu verschieben. Das Treffen für die rund 80 Genossen findet im großen Sitzungssaal der Gemeinde Waakirchen statt.
Kompliziertes Genehmigungsverfahren
Dort wird der Solarpark Point im Detail vorgestellt. Eigentlich wollte der Gründer der Energiegenossenschaft und jetzige Aufsichtsratsvorsitzende Josef Solleder die Freiflächenanlage auf seiner Wiese als Privatmann hinstellen. Dies in der Erwartung, dass die Genehmigung flott vonstattengeht, wenn alles in einer Hand liegt. Solleder ist Eigentümer der Wiese, Investor und einziger Anlieger. Er orderte eine Anlage mit 1720 Solarmodulen, die eine Jahresleistung von einer Million Kilowattstunden versprechen. Genug, um den Bedarf von 250 Vier-Personen-Haushalten abzudecken. Doch die Genehmigung einer Freiflächen-PV-Anlage im Landschaftsschutzgebiet erweist sich als kompliziert. Von den Forderungen der Fachbehörden genervt, warf Solleder im März hin und bestellte die Anlage wieder ab. Waakirchens Bürgermeister Norbert Kerkel schaltete sich ein, gemeinsam glückte die Rettung des Projekts in neu aufgesetzter Form: Die Energiegenossenschaft übernimmt den Betrieb, Solleder verpachtet ihr das Grundstück. Im Gespräch ist auch eine Kooperation mit dem E-Werk Tegernsee. Mit der Inbetriebnahme der Anlage ist Mitte 2025 zu rechnen. Ein Problem sind die langen Lieferzeiten von bis zu einem Jahr.
Energiegenossenschaft hat weitere Projekte auf der Agenda
Die Investitionskosten für die Anlage liegen bei rund 700 000 Euro. Dank ihrer Einnahmen durch den Verkauf der Dach-Anlagen ist die Genossenschaft in der Lage, das Projekt finanziell zu stemmen. „Verschulden müssen wir uns dafür nicht“, meint Kocher. Bei der Generalversammlung wird es aber nicht nur um den Solarpark Point gehen. „Wir haben interessante größere Projekte in der Mache“, berichtet Kocher. Mehr gibt er vor der Generalversammlung nicht preis. Es bleibt abzuwarten, welche Beschlüsse dort gefasst werden. Kocher hofft, dass viele Mitglieder kommen – schließlich geht es um große Projekte.