Nach peinlichen Verlusten: Putins Armee schraubt hektisch neue Schwarzmeerflotte zusammen

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Die Schwarzmeerflotte Russlands wurde im Ukraine-Krieg vor der Krim teils zerstört oder stark beschädigt. Nun rüstet Russland auf und baut sich hektisch zwei neue Schiffe für die Marine zusammen.

Moskau – Seit Beginn des Ukraine-Krieges sind ukrainische Truppen Russland in einigen Aspekten unterlegen: Die Ukraine hat sowohl weniger Soldaten zur Verfügung, als auch weniger Waffen und Munition. Trotzdem konnte das angegriffene Land den Truppen von Wladimir Putin immer wieder erhebliche Verluste zufügen. Genau da möchte Russland nun wohl ansetzen – und sich nach den vielen erfolgreichen Angriffen der Ukraine auf die russische Marine wieder eine Flotte zusammenbauen. Doch bis die Kriegsschiffe zum Einsatz kommen, dürfte es noch dauern.

Ukraine greift immer wieder erfolgreich russische Schwarzmeerflotte vor Krim an

Bereits vor einigen Wochen zog sich die russische Schwarzmeerflotte weitestgehend von der Krim zurück. Das Meer vor der besetzten Halbinsel war lange ein beliebtes Ziel für ukrainische Angriffe. Bei diesen konnte die Ukraine beispielsweise schon kurz nach Kriegsbeginn das Flagschiff der Marine „Moskawa“ versenken, im Februar und März 2024 folgten weitere zerstörte Schiffe, so wie das russische Patrouillenboot „Sergej Kotow“.

Mittlerweile soll es der Ukraine gelungen sein, rund ein Drittel von Putins gesamter Flotte zerstört oder beschädigt zu haben. Viele der Angriffe erfolgten durch Marinedrohnen.

Nach herben Verlusten: Russland will Schwarzmeerflotte mit zwei Kriegsschiffen ausbauen

Wie das ukrainische Medium Defense Express nun mitteilt, ist Putin bereits dabei, die schwer geschädigte Schwarzmeerflotte aufzurüsten. Demnach will Russland eine Korvette der Karakurt-Klasse und ein schweres Patrouillenboot der Wassili-Bykow-Klasse, schon bald in den Dienst nehmen.

Die neuen Ergänzungen für die russische Marine sollen in der Schiffswerft Selenodolsk in der russischen Teilrepublik Tatarstan hergestellt werden. In der Schiffswerft werden seit 1895 hauptsächlich Kriegsschiffe hergestellt, die meist später der Schwarzmeerflotte oder der Baltischen Flotte zur Verfügung stehen. Der Stapellauf soll bereits an einem Tag im Mai stattfinden, auch wenn das russische Verteidigungsministerium noch keinen genauen Tag mitteilte.

Neue Kriegsschiffe im Ukraine-Krieg im Einsatz? Russland muss sich noch gedulden

Mit dem Stapellauf wird jedoch nur das Ende einer Herstellungsphase symbolisiert – es folgen weitere Arbeiten auf dem Wasser sowie Tests, schreibt Defense Express. Bei der Karakurt-Klasse könne es bis zu drei Jahren dauern, bis das Schiff nach dem Stapellauf beispielsweise im Ukraine-Krieg zum Einsatz kommen könnte. Deutlich schneller dürfte es bei dem Patrouillenboot gehen. Ein Vorgängerschiff, das im März von ukrainischen Streitkräften versenkte „Sergej Kotow“, war rund eineinhalb Jahre später im Dienst der russischen Marine. Auf dem Patrouillenschiff soll, wie auch zuvor auf dem zerstörten „Sergej Kotow“, ein Ka-27-Jagdhubschrauber stationiert werden.

Das Patrouillenschiff „Sergej Kotow“ (vorne) nimmt an einer russischen Marineparade in Noworossisk teil.
Einer der Verluste der Schwarzmeer-Flotte: das Patrouillenschiff „Sergej Kotow“ (vorne). Nun soll ein ähnliches Schiff bald eine russische Werft verlassen. © Vitaly Timkiv/IMAGO

Inwieweit der hektische Versuch Russlands, die Schwarzmeerflotte wieder auszubauen, im Ukraine-Krieg nützlich sein wird, wird sich zeigen. Klar ist jedoch: Das von Wladimir Putin regierte Land muss im andauerndem Krieg weiteren Schaden einstecken. Neben den militärischen Zielen sind auch die Zahlen der Verluste bei russischen Soldaten immens hoch. Dem Krieg ein Ende zu setzen, scheint jedoch nicht auf der Agenda von Putin zu stehen. Derzeit wird eine große Offensive im Sommer geplant, an der Ostukraine versuchen die Truppen ebenfalls weiter in die Ukraine vorzudringen. (nbe)

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