Japan erlebt eine historische Hitzewelle – Tausende im Krankenhaus

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Über 8.400 Menschen mussten laut der Katastrophenschutzbehörde binnen einer Woche ins Krankenhaus.

Tokio – Japan erlebt eine historische Hitzewelle. In Tokio wurden an zehn aufeinanderfolgenden Tagen Temperaturen von über 35 Grad Celsius gemessen. Das ist ein neuer Rekord seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1875. Die japanische Wetterbehörde bestätigte laut The Japan Times, dass damit der bisherige Rekord von neun Tagen aus dem Jahr 2022 gebrochen wurde.

Japan wird von einer Hitzewelle überrollt.
Japan wird von einer Hitzewelle überrollt. © IMAGO/David Mareuil

Während Starkregenfälle derzeit für große Probleme in Europa sorgen, wurden in Japan nach Angaben der Feuerwehr- und Katastrophenschutzbehörde in der vergangenen Woche mehr als 8.400 Menschen wegen hitzebedingter Beschwerden ins Krankenhaus eingeliefert. Zwölf Menschen starben. Die lokalen Behörden warnten vor ernsten Gesundheitsrisiken, besonders für ältere Menschen und chronisch Kranke. Einwohner wurden aufgefordert, in klimatisierten Räumen zu bleiben und direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Japan hat nach Monaco die zweitälteste Bevölkerung der Welt.

Hitzerekord für ganz Japan bereits im Juli gemessen

Der Hitzerekord für ganz Japan wurde am 30. Juli in Tamba City mit 41,2 Grad Celsius gemessen. Laut der Weltorganisation für Meteorologie war das der wärmste Tag seit Beginn der Aufzeichnungen. In Kyoto wurden erstmals 40 Grad erreicht. Isesaki nordwestlich von Tokio verzeichnete mit 41,8 Grad die höchste Augusttemperatur, die je in Japan gemessen wurde, berichtet TVN24.

Wissenschaftler warnten, dass der Klimawandel Hitzewellen intensiver, häufiger und weiter verbreitet mache. Zwar sei eine einzelne Hitzewelle nicht direkt auf den Klimawandel zurückzuführen, aber die allgemeine Erwärmung begünstige extreme Wetterlagen. Der Sommer 2024 war wie schon 2023 der heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen. Auch der folgende Herbst war der wärmste seit 126 Jahren, berichtet The Straits Times.

Starke Regenfälle auf Hokkaido

Neben extremer Hitze kam es in Teilen Japans zu Starkregen. Auf Hokkaido fiel am Dienstag innerhalb von zwölf Stunden so viel Regen wie sonst im gesamten August. In Hagi im Südwesten des Landes mussten fast 400 Menschen wegen Erdrutschgefahr evakuiert werden.

Die hohen Temperaturen beeinflussen auch die Natur. Kirschblüten setzen immer früher ein oder bleiben teilweise aus. Auf dem Berg Fuji fiel der erste Schnee im vergangenen Jahr erst Anfang November, ein Monat später als üblich. Wissenschaftler warnen vor langfristigen Risiken für Gesundheit, Wirtschaft, Landwirtschaft und Wasserressourcen. Die Wetterbehörde erwartet auch für die kommenden Tage Temperaturen um die 30 Grad. Die Warnungen für die Bevölkerung bleiben bestehen. (Redaktion)

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