Promi-Auftritt im Bauerntheater Schliersee: Monika Gruber in ihrem Element
Ihr Auftritt war mit Spannung erwartet worden, und der prominente Name hat nicht zu viel versprochen. Monika Gruber im Schlierseer Bauerntheater – das funktioniert.
Schliersee – Monika Gruber hat alle Erwartungen erfüllt: Wie ihr auf den Leib geschrieben scheint die so gscherte wie dreist-kokette Erbschleicherin Margarete Pfeiferlböck aus Oberbergkirchen in Anton Malys Dreiakter „Der ewige Spitzbua“. In dieser Rolle hat Gruber nun ihre persönliche Premiere im – natürlich ausverkauften – Schlierseer Bauerntheater gefeiert. Innerhalb weniger Wochen hatte sich die Schauspielerin, Kabarettistin und Autorin die Rolle drauf geschafft, nachdem Theater-Chef Florian Reinthaler sie als Ersatz für die am 7. Juni verstorbene Mirl Weiher-Forsthuber gewonnen hatte (wir berichteten).
Monika Gruber reißt Ensemble geradezu mit
Dass die Vorgängerin klein und rundlich war und Gruber groß und schlank ist, tat dem Vergnügen keinen Abbruch. Temperamentvoll-locker und mit sichtlichem Spaß an ihrem Tun riss Monika Gruber das bewährte Ensemble geradezu mit. Der „ewige Spitzbua“, der die Fäden der Handlung mit seinen Vermächtnissen samt Drumherum zieht, ist der verblichene Hanslbauer Michael Kreuzhuber. Sein Freund und Wirtschafter Bartl Steinbrecher, überzeugend gegeben von Hans Schrädler, verwaltet den Nachlass bis zur wendungsreichen Testamentseröffnung.
Dabei muss er sich mit drei Verflossenen des Bauern auseinandersetzen, die ihn zu Lebzeiten wegen dessen ursprünglicher Armut zurückgewiesen hatten, sich nun als versöhnlich eingesetzte Erbinnen wähnen und so entschlossen-raubeinig wie eifersüchtig-schmeichlerisch miteinander um Bartls Gunst buhlen. Neben Monika Gruber als Witwe Pfeiferlböck mit ihrer mal gurrenden, mal überschnappenden Stimme und ihrer prächtigen Mimik sind das das Schlierseer Urgestein Gitti Engelhard als herrlich verkniffene Witwe Katharina Moosberger aus Anzing und die langjährige Stammspielerin Conny Floßmann als wunderbar bigotte Dauerjungfrau Anastasia Pfandlgruber aus Lindau. Letztere stehen Gruber in nichts nach, wenn es um kernige Beleidigungen und teils tätliche Gemeinheiten unter den drei Schreckschrauben geht, die immer wieder für Heiterkeit und Szenenbeifall sorgen.
Als Knecht Flori Hochleitner heizt Marinus Ausfelder gekonnt schelmisch das Geschehen mit seinen Streichen an. Mit Jungdirn und Pflegekind Maral Voglreiter ergänzt freundlich-lieb und beizeiten schnippisch-schlagfertig Antonia Fürst die Truppe bis zur letzten, krönenden Lumperei des „ewigen Spitzbuam“.
Weitere Vorstellungen mit Gruber bereits ausverkauft
Mit viel Zwischenapplaus und mehrere Vorhänge langem Klatschen, Jubelrufen und begeistertem Pfeifen dankte das Publikum besonders Gruber bei ihrer Schlierseer Premiere, aber auch ihren mitgerissenen und hinreißenden Mitspielern für einen überaus vergnüglichen Theater-Abend. Die weiteren Vorstellungen mit Gruber sind ausverkauft.
ak