China-Batteriehersteller geht an die Börse – und startet mit deutlichem Plus

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Der chinesische Batterieriese CATL feiert mit seinem Handelsstart in Hongkong einen großen Erfolg – trotz globaler Unsicherheiten.

Hongkong – Es ist ein Signal, das weit über die Börse hinausstrahlt: Mit der weltweit größten Aktienemission des Jahres hat der chinesische Batteriehersteller CATL (Contemporary Amperex Technology Co. Limited) am Dienstag (20. Mai) an der Börse in Hongkong sein Debüt gefeiert – und das mit beachtlichem Erfolg. Der Startkurs der Aktie lag mit 296 Hongkong-Dollar ganze 12,5 Prozent über dem Ausgabepreis von 263 Dollar. Ein Start, der nicht nur Aktionäre beeindruckte, sondern auch als Stimmungstest für den gesamten asiatischen Kapitalmarkt gilt.

Der Andrang auf das Angebot war außergewöhnlich groß. Die institutionelle Tranche, dem Teilbetrag einer Emission, wurde 15,2-fach überzeichnet, die Nachfrage privater Anleger übertraf das Angebot sogar um das 151-Fache.

Batteriehersteller CATL: Größte Notierung seit einem Jahr

CATLs Börsengang war nicht nur in Bezug auf das Volumen bemerkenswert. Laut Handelsblatt handelte es sich um die größte Börsennotierung in Hongkong seit dem IPO der Midea Group im Vorjahr. Die Platzierung ist auch deshalb bedeutsam, weil sie in einer geopolitisch angespannten Phase erfolgte. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China hatte in den vergangenen Jahren für erhebliche Unsicherheit gesorgt. Dass CATL sich dennoch für Hongkong als Standort entschied und dort erfolgreich war, gilt als ein starkes Zeichen für das Vertrauen der Investoren in den chinesischen Technologiekonzern und den Standort Hongkong.

„Trotz zunehmender Handelssorgen kam es auf dem Hongkonger Parkett in den vergangenen zwei Monaten nach einer zweijährigen Flaute zu einer Wiederbelebung der Transaktionen“, heißt es im Bericht von Reuters. Seit Jahresbeginn 2025 summieren sich die Neuemissionen in Hongkong bereits auf 2,7 Milliarden Dollar – so viel wie seit 2021 nicht mehr.

Der chinesische Batteriezellenhersteller CATL ist weltweit die Nummer eins - und nicht nur bei Stromspeichern für E-Autos
Der chinesische Batteriezellenhersteller CATL ist weltweit die Nummer eins - und nicht nur bei Stromspeichern für E-Autos. © IMAGO/ari

Elektroautos brauchen Batterien von CATL – Werk in der EU soll kommen

Doch CATL denkt nicht nur an den Kapitalmarkt. Die Einnahmen aus der Aktienplatzierung sollen strategisch genutzt werden. Das Unternehmen plant wohl, ein Werk in Ungarn zu errichten. Dieses soll europäische Automobilhersteller mit Batterien für Elektrofahrzeuge beliefern. Europa ist für CATL ein bedeutender Zukunftsmarkt und der Standort in Ungarn ein logischer Schritt auf dem Weg zur globalen Expansion.

„Das Unternehmen will mit den Einnahmen den Bau eines Werks in Ungarn finanzieren, das europäische Fahrzeughersteller mit Elektroautobatterien beliefern soll“, bestätigte ein Unternehmenssprecher gegenüber mehreren Medien. Bereits jetzt ist CATL der weltweit größte Hersteller von Batteriezellen für Elektrofahrzeuge und beliefert Kunden wie Tesla, BMW und Volkswagen.

Folgen der Null-Covid-Politik überwunden?

Die Bedeutung des CATL-IPO geht über das Unternehmen selbst hinaus. Die Hongkonger Börse war in den letzten Jahren von einem regelrechten Emissionstief betroffen – nicht zuletzt durch die Null-Covid-Politik Chinas und die internationale Verunsicherung in Bezug auf chinesische Unternehmen. Doch der erfolgreiche Börsengang könnte eine Zündung für weitere Emissionen sein.

Der Hang Seng Index verzeichnete am Tag der CATL-Notierung einen Anstieg um 0,3 Prozent im frühen Handel – ein kleines, aber symbolisches Plus. Analysten sehen darin ein Zeichen für neues Vertrauen in den Standort Hongkong, der lange als geschwächt galt. Mit Material von Reuters.

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