Camper-Flut an beliebtem Skiberg in Südtirol sorgt für Diskussionen – „Bleiben tagelang stehen“

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Ein beliebter Parkplatz wird von Campern frequentiert – sehr zum Ärger Einheimischer, denen Stellplätze für Ausflüge fehlen.

Bruneck – Bei vielen Menschen ist Camping eine beliebte Urlaubsform. Besonders Südtirol bietet sich da an – schon morgens aus dem Bett einen Blick auf die Berge und die Natur zu bekommen, klingt wie ein Traum. Doch wie bei den meisten Dingen, können Sehnsuchtsorte Vieler schnell zu überlaufenen Orten für alle werden. Ein Ärgernis für Urlauberinnen und Urlauber – aber vor allem auch für Einheimische, die teilweise schon über eine regelrechte „Invasion“ klagen.

Denn wer mit dem Camper unterwegs ist, benötigt natürlich einen Stellplatz. Kostengünstige oder gar kostenlose Parkplätze sind da begehrt. Gerade auch im Winter, wenn einige Campingplätze geschlossen haben, das Skifahren Reisende aber in die Region lockt. Das zeigen Einheimische derzeit eindrücklich mit Fotos vom Kronplatz in Bruneck, Südtirol.

Einheimische schimpfen über Camper-Flut an kostenlosem Parkplatz

Auf Facebook sorgen Fotos des voll gestellten Parkplatzes an der Talstation am Kronplatz für Aufsehen. Dazu schreibt der Ersteller: „Heute standen über 100 Camper … sehr wahrscheinlich nicht nur zum Skifahren, sondern auch zum Übernachten. Aufgebockt und Scheiben mit Wärmefolien zugedeckt, PV-Module zum Laden der Akkus aufgestellt. Alle von diesen 100 werden nicht übernachten, aber ich vermute mal schon ziemlich einige.“ Er fügt allerdings hinzu: „Ich persönlich habe nichts gegen die Camper … Poste diese Bilder nur aus Sicht eines Einheimischen, der sich immer mehr fehl am Platz fühlt.“ Der Parkplatz selbst sei kostenlos, natürlich aber nicht die Skilifte, die die Besucherinnen und Besucher wohl nutzen.

„Was zu viel ist, ist zu viel“ – Camper bleiben angeblich „tagelang stehen“

Eine andere Ansässige antwortet sauer, dass durch solche Menschen die Parkplätze für Einheimische weggenommen werden, die mit Kindern das Hallenbad besuchen möchten, Rodeln oder Langlaufen möchten. Belustigt ergänzt der Beitragsverfasser: „Wenn ich mir die Mietwohnung nicht mehr leisten kann, dann ziehe ich auch mit einem Camper auf den Kronplatz-Parkplatz.“ Andere haben ebenfalls klare Meinungen: „Wenn’s zu viel ist, ist’s zu viel“, heißt es. Oder: „Die meisten bleiben tagelang stehen.“ Ein Facebook-Nutzer erklärt auch, dass der besprochene Parkplatz in Online-Foren als Übernachtungsplatz auch empfohlen werde. Schließlich verlangen immer mehr Parkplätze Gebühren.

Gemeinderat äußert sich: „Wäre nicht zulässig“

Der zuständige Gemeinderat für Verkehr, Hannes Niederkofler, erklärt: „Es wäre nicht zulässig, den Camper als Fahrzeug einfach mal so auszusperren. Solange der Camper geparkt wird, ist es ein Auto wie jedes andere. Wo der Einheimische sein Auto parkt, darf der Camper seinen Wagen parken. Leider. In Stegen hat man das Problem so gelöst, dass man den Tarif pro Stunde für die Nacht für alle so hoch ansetzt, dass es für das längere Parken zu teuer wird.“

Eine Option zur Lösung des Problems wäre auch eine Höhenbegrenzung bei der Zufahrt zum Parkplatz. Laut dem Gemeinderat sei diese bereits bestellt, verlagere die Situation aber auf andere Parkplätze.

Nicht nur in Bruneck gibt es Ärger wegen Camping. Auch in Spanien oder in Bayern sorgt Überfüllung für Probleme. Wer mit dem Wohnmobil unterwegs ist, sollte sich vorher daher gut informieren, wo es erlaubt ist zu parken und wo nicht. (jh)

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