Elektroauto-Start-up warnt vor dem Aus - Zweifel an Fortbestand des Unternehmens

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Fisker hat im vierten Quartal einen hohen Verlust eingefahren, die Probleme sind immens. Die Hoffnung ruht nun auf dem Einstieg eines großen Autoherstellers.

Los Angeles - Fisker ist ein 2016 gegründeter Hersteller von Elektroautos. Das erste Serienmodell ist der Elektro-SUV Fisker Ocean, in den große Hoffnungen gesetzt werden. Doch Fisker scheint auf der Kippe zu stehen, wie aus einer Mitteilung des Unternehmens hervorgeht.

Demnach belief sich der Nettoverlust von Fisker im vierten Quartal 2023 auf 463,6 Millionen bei einem Umsatz von 200,1 Millionen Euro. Insgesamt wurden 3818 Fahrzeuge ausgeliefert. Im Gesamtjahr wurden von den ursprünglich geplanten rund 36.000 Fahrzeugen nur knapp 10.200 gebaut, von denen wiederum nur 4929 an Kunden übergeben wurden. Derzeit verfügt Fisker nach eigenen Angaben über 396 Millionen Dollar an liquiden Mitteln und über Fahrzeuge und Komponenten im Wert von weiteren 530 Millionen Dollar.

Henrik Fisker
Henrik Fisker bangt um die Zukunft seines Unternehmens © Carl-Johan Lejland/imago

US-Elektroautobauer Fisker warnt vor dem Aus: Suche nach neuen Finanzierungsmöglichkeiten

„2023 war ein herausforderndes Jahr für Fisker, mit Verzögerungen bei Zulieferern und anderen Problemen, die uns daran gehindert haben, den Ocean SUV so schnell wie geplant auszuliefern“, sagte Firmengründer Henrik Fisker. „Unerwarteten Gegenwind bekamen wir auch bei unseren Bemühungen, ein Direktvertriebsmodell gleichzeitig in Nordamerika und Europa zu etablieren. Es gab eine Reihe unerwarteter Herausforderungen, darunter steigende Zinssätze, die Suche nach ausreichend qualifizierten Arbeitskräften und nach geeigneten Immobilienstandorten, damit der Direktvertrieb effektiv funktionieren kann.

Angesichts der Zahlen warnte das Unternehmen, es bestünden „erhebliche Zweifel“ an der Fortführungsfähigkeit. Man sei auf der Suche nach neuen Finanzierungsmöglichkeiten, könne aber nicht garantieren, dass diese Bemühungen erfolgreich sein werden.

US-Elektroautobauer Fisker warnt vor dem Aus: Partnerschaft mit großem Autobauer soll Rettung bringen

Zugleich machte Henrik Fisker Hoffnung. Das Unternehmen stehe „in Verhandlungen mit einem großen Autohersteller“ über eine Partnerschaft, die eine Investition in Fisker, die gemeinsame Entwicklung einer oder mehrerer Plattformen für Elektroautos und eine Produktion in Nordamerika umfasse. Um welchen potenziellen Partner es sich handelt, wurde nicht bekannt gegeben.

Rückenwind soll auch die im Januar erfolgte Umstellung vom Direkt- auf den Händlervertrieb bringen. Nach eigenen Angaben verfügt das Unternehmen über 13 Händler und 250 Interessenten in Nordamerika und Europa. Mit ihrer Hilfe sollen in diesem Jahr 20.000 bis 22.000 Fahrzeuge verkauft werden.

Im Gegensatz zu anderen Elektroautoherstellern setzt Fisker nicht auf eine eigene Produktion. Das Unternehmen lässt den Fisker Ocean beim österreichischen Auftragsfertiger Magna Styr in Graz produzieren.

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