Jetzt auch noch Porsche? Tausende Stellen stehen laut Bericht auf der Kippe
Nach Bosch, ZF und Mercedes-Benz könnte jetzt auch bei Porsche ein Stellenabbau drohen. Einem Bericht zufolge geht es um bis zu 8.000 Jobs weltweit.
Stuttgart - Der Stuttgarter Sportwagen- und SUV-Bauer Porsche kommt traditionell vergleichsweise gut durch die Krisen, kann sich aber auch nicht gegen alle Widrigkeiten behaupten. Der vollelektrische Sportwagen Taycan, der zu Beginn der Produktion sogar den Klassiker 911 bei den Verkaufszahlen überholt hatte, strauchelt bei den Absatzzahlen bereits seit einiger Zeit und erlebt wie die gesamte Branche einen deutlichen Einbruch. Nachdem Porsche bereits im Herbst eine von zwei Schichten bei der Produktion des Taycan gestrichen hatte, soll diese Streichung der Stuttgarter Zeitung (StZ) zufolge auch im kommenden Jahr andauern.
Dass selbst Porsche auf die Krise der Elektromobilität reagieren muss, zeichnet ein deutliches Bild. Das Fachmagazin Automobilwoche skizziert in einem am Montag (16. Dezember) veröffentlichten Artikel aber noch ein ganz anderes Szenario. Demnach könnten die schwachen Verkaufszahlen der E-Modelle, gerade auf dem wichtigen chinesischen Markt, zu einem Abbau von bis zu 8.000 Stellen führen. Das entspräche rund 20 Prozent der derzeitigen Porsche-Belegschaft. Beim Nachbarn Mercedes-Benz soll einem Bericht zufolge ebenfalls ein drastischer Stellenabbau im Raum stehen.
Porsche muss handeln: 911 erreicht Absatzrekorde, Taycan bricht ein
Wie die anderen großen europäischen Automobilhersteller setzt Porsche in großem Umfang auf die Elektromobilität und hat vor einiger Zeit beispielsweise den vollelektrischen SUV Macan auf den Markt gebracht. Die Nachfrage nach E-Autos ist in den vergangenen Monaten allerdings massiv eingebrochen, was sich gerade bei Porsche-Mutter VW ganz besonders deutlich bemerkbar macht. In Bezug auf die drastischen Sparmaßnahmen aus Wolfsburg, hatte Porsche mit dem Verweis auf die Standortsicherung (SOS) verwiesen, die betriebsbedingte Kündigungen an den deutschen Standorten bis 2030 ausschließt. Unbeschadet kommt aber selbst die Luxus-Autoschmiede offenbar nicht davon.
Name | Dr. Ing. h.c. F. Porsche Aktiengesellschaft (Porsche AG) |
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Gründung | 1931 |
Sitz | Stuttgart, Baden-Württemberg |
Leitung | Oliver Blume (CEO), Wolfgang Porsche (Aufsichtsratsvorsitzender) |
Branche | Automobilindustrie |
Produkte | Sportwagen, SUV-Modelle |
Mutterkonzern | Volkswagen (seit 2009) |
Mitarbeiter | 42.140 (2023) |
Umsatz | 40,5 Milliarden Euro (2023) |
Porsche-Finanzchef Lutz Meschke hatte jüngst erklärt, dass das geplante Verbrenner-Aus Deutschland zum „Armenhaus in Europa“ machen würde, bezog sich dabei aber nicht nur auf das eigene Unternehmen. Dennoch zeigt sich allein am Stammsitz in Zuffenhausen, dass sich die Richtung in den vergangenen Monaten wieder deutlich geändert hat. Immerhin erreicht die Sportwagenikone 911 neue Absatzrekorde, während der Taycan-Absatz zunehmend einbricht. Der StZ zufolge könnten dadurch aber zumindest Mitarbeiter von der Taycan- in die 911-Produktion wechseln.
Bei Porsche herrscht wegen der Absatzzahlen offenbar „Panikstimmung“
Damit ist es laut dem Bericht der Automobilwoche aber nicht getan. Das Portal schreibt von einer „Panikstimmung“ im Vorstand angesichts der Absatzzahlen in China, aber auch in Europa und den USA. Deshalb müsse Porsche die Kostenstrukturen auf den Prüfstand stellen und könnte mittelfristig weltweit bis zu 8.000 Stellen streichen. Bestätigt sind solche Pläne aus Zuffenhausen nicht; Porsche wäre nach den Autozulieferern Bosch und ZF Friedrichshafen sowie eben Mercedes-Benz aber das vierte Weltunternehmen der baden-württembergischen Autoindustrie, das seine Belegschaft drastisch verkleinern muss.
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Das Fachmagazin berichtet darüber hinaus noch von einer weiteren Möglichkeit, die zumindest für die Region Stuttgart ein Paukenschlag wäre. Demnach könnte Porsche die Produktion des Taycan, mit dem Porsche eben vor wenigen Jahren eindrucksvoll bewiesen hat, dass Sportwagen sehr wohl auch elektrisch funktionieren, von Zuffenhausen in das Werk Leipzig verlegt werden. Zu diesen Planungen gibt es zum aktuellen Stand aber ebenfalls keine Bestätigung.