„Absoluter Bullshit“: Trump verklagt Zeitung wegen Epstein-Gerüchten
Der Streit um den Fall Epstein bricht nicht ab. US-Präsident Donald Trump richtet sich gegen Berichterstatter und macht eine Ankündigung zu Dokumenten.
Washington D.C. – In der Debatte um die Veröffentlichung der Epstein-Akten hat US-Präsident Donald Trump die Herausgabe einiger juristischer Unterlagen in Aussicht gestellt. Nach eigenen Angaben wies der Republikaner die US-Justizministerin Pam Bondi an, sämtliche „relevante Aussagen“ vor der damaligen sogenannten Grand Jury in dem Fall des gestorbenen Sexualstraftäters vorzulegen.
Streit um Epstein-Akten: Trump stellt Veröffentlichung einiger Dokumente in Aussicht
In einem Post auf seiner Online-Plattform Truth Social begründete Trump den Schritt mit „der enormen Aufmerksamkeit, die Jeffrey Epstein zuteilwird“. Die Affäre um den Multimillionär bezeichnete der US-Präsident dabei abermals als Schwindel der Demokraten. Mit Blick auf die Forderungen nach Aufklärung sieht der Republikaner zuletzt mit Kritik aus den eigenen Reihen konfrontiert: Die Ankündigung am Donnerstag (17. Juli) könnte als Maßnahme gegen den wachsenden Druck aus dem MAGA-Lager verstanden werden.
Trumps Ankündigung folgte auf einen Bericht des Wall Street Journal – dem sich der US-Präsident ebenfalls in einem Post entgegenstellte. Die US-Zeitung hatte über einen angeblichen Brief mit anstößigem Inhalt berichtet, der Trumps Namen tragen und Teil eines Albums mit zahlreichen Geburtstagsbriefen für Epstein im Jahr 2003 gewesen sein soll. Die Zeitung stützte sich dabei auf Einsicht in bestimmte Dokumente. Auf dem besagten Brief sollen mit einem Marker die Konturen eines weiblichen Körpers mit Brüsten gezeichnet worden sein.
Trump verklagt US-Zeitung wegen Epstein-Gerüchten – Vance wütet gegen WSJ
Trump bestreitet, Urheber gewesen zu sein und kündigte Klage gegen die Zeitung an. „Das ist ein weiteres Beispiel für FAKE NEWS!“, schrieb der Republikaner. Unterstützung bekam Trump auch von seinem Vize JD Vance. „Verzeihen Sie mir meine Ausdrucksweise, aber diese Geschichte ist kompletter und absoluter Bullshit. Das WSJ sollte sich schämen, sie veröffentlicht zu haben“, schrieb Vance auf der Plattform X.

Trump will nicht nur die Zeitung verklagen, sondern auch Medienmogul Rupert Murdoch, zu dessen Portfolio das Wall Street Journal zählt. Der US-Präsident schrieb auf Truth Social: „Ich habe Rupert Murdoch gesagt, dass es sich um einen Schwindel handelt und dass er diese Fake-Geschichte nicht drucken soll.“
Der Fall Epstein: Trump richtet sich gegen MAGA-Anhänger – Republikaner bringen Resolution ein
Zuletzt sind es nicht mehr nur Vertreter der Presse und Demokraten, gegen die sich der US-Präsident richtet. Trump hatte sich mit zunehmendem Druck gegen seine Anhänger gerichtet: „Meine FRÜHEREN-Unterstützer sind auf diesen ‚Schwachsinn‘ reingefallen, mit Haut und Haar“, warf er MAGA-Anhängern am Mittwoch vor. „Lasst diese Schwächlinge weitermachen und die Arbeit der Demokraten machen“, hetzte Trump weiter über einige seiner Anhänger. Innerhalb des republikanischen Lagers bleibt der Fall Epstein umstritten.
Am Donnerstag lehnten republikanische Abgeordnete im Repräsentantenhaus zwar einen Änderungsantrag der Demokraten ab, der die Veröffentlichung von Dokumenten im Fall Epstein verlangte. Gleichzeitig präsentierten sie jedoch eine eigene Resolution zu diesem Thema. Diese nicht bindende Resolution steht noch nicht zur Abstimmung. Dennoch haben die Republikaner damit eine Basis geschaffen, um möglicherweise über eine Aufforderung an das Justizministerium abzustimmen, Material aus den Ermittlungen freizugeben. (pav mit dpa)