Mit „Dunkelheit“ betritt der Frankfurter „Tatort“ Neuland: Zum ersten Mal in der Geschichte der Krimireihe steht die Aufklärung eines Cold Case im Zentrum – und das nicht als Einzelfall, sondern als neues Konzept. Das neue Ermittlerteam öffnet die Akten längst vergessener Verbrechen – und stößt dabei auf menschliche Abgründe.
Im Dämmerlicht eines Kellerbüros wühlen sich die neuen Frankfurter „Tatort“-Ermittler Maryam Azadi (Melika Foroutan) und Hamza Kulina (Edin Hasanović) durch staubige Aktenordner, vergilbte Beweisfotos und zerfallene Erinnerungen. Ihre Mission: Gerechtigkeit für Menschen, deren Morde nie aufgeklärt wurden. Die „Abteilung für Altfälle“ ist geboren – und mit ihr ein völlig neuer Zugang zum „Tatort“-Kosmos.
„Tatort“ nach wahrem Fall
Die Geschichte beginnt unscheinbar – eine Frau räumt die Garage ihres verstorbenen Vaters aus und stößt auf zwei verschlossene Fässer. Der Fund darin: menschliche Überreste. Schnell wird klar, dass es sich um Spuren eines Serienmörders handelt, dessen Taten Jahrzehnte zurückliegen.
Die Vorlage liefert ein realer Fall aus dem Rhein-Main-Gebiet – die Mordserie von Manfred S., dem sogenannten „Schwalbacher Monster“.
Mordserie aus Hessen wird im „Tatort“ aufgegriffen
Manfred Seels lebte jahrzehntelang in Schwalbach am Taunus und galt als unauffälliger Bürger. Nach seinem Tod im Jahr 2014 entdeckten Angehörige in einer von ihm gemieteten Garage Leichenteile. Die Polizei verdächtigt ihn, zwischen 1971 und 2004 mindestens fünf Frauen, meist drogenabhängige Sexarbeiterinnen aus dem Frankfurter Raum, ermordet zu haben.
Die Taten zeichneten sich durch extreme Gewalt und Verstümmelungen aus; den Opfern wurden Körperteile als Trophäen entnommen und an verschiedenen Orten aufbewahrt. Ermittlungen deuten auf eine sexualsadistische Motivation hin und auf eine ritualhafte Vorgehensweise, auch digitale Gewaltinhalte wurden auf Seels Computern gefunden. Nicht auszuschließen ist, dass er teilweise Komplizen hatte. Die Polizei konnte Seel über DNA-Spuren, Zeugenaussagen und das Fundmaterial in Verbindung zu den Morden bringen.
Der „Tatort: Licht“ – der zweite Fall von Azadi und Kulina – läuft am 30. November im Ersten, der dritte, „Fackel“, voraussichtlich 2026.
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