Kommentar zur Mitgliederversammlung: Ein unwürdiger Wahlkampf – alles zum Wohle des TSV 1860

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Am Sonntag findet die Mitgliederversammlung im Zenith statt. Der Wahlkampf wurde teilweise unter der Gürtellinie geführt. © Oryk HAIST via www.imago-images.de

Am Sonntag findet die Mitgliederversammlung das TSV 1860 München statt. Der Wahlkampf ist von Feindseligkeiten und Misstrauen geprägt. Ein Kommentar.

Wer wem wie oft Lügen unterstellt hat in den letzten Wochen? Das können wohl selbst eingefleischte Kenner des TSV 1860 München kaum seriös beantworten. In der Endphase steigerte sich der Wahlkampf für den Verwaltungsrat in eine täglich aufs Neue gipfelnde Schlammschlacht. Gewinner? Gibt es bis jetzt keine. Verlierer? Vor allem die Fans und Mitglieder der Blauen.

Zumindest ein Ziel haben alle gemeinsam: Den Aufstieg des TSV 1860 in die 2. Bundesliga

Häufig wurden Debatten unter der Gürtellinie geführt. Mobbing- und Lügenvorwürfe aller Beteiligten waren an der Tagesordnung. Interviews wurden geführt, Facebook-Posts erstellt, Stellungnahmen verschickt, auf die nicht selten zeitnah reagiert und dementiert wurde – alles natürlich immer zum Wohle der Löwen und ihrer Mitglieder. Mittendrin die Medien, mehr oder weniger neutralen Blogs und Fans, die sich um die Zukunft des Klubs Sorgen machen.

Angeblich verfolgen alle Beteiligten das gleiche Ziel: Der Deutsche Meister von 1966 soll endlich zurück in die 2. Bundesliga und bestenfalls sogar innerhalb von fünf Jahren ins Oberhaus. Wie der Weg dorthin allerdings aussehen soll, ist der große Knackpunkt. Das Bündnis Zukunft 1860 setzt sich für eine bessere Zusammenarbeit mit dem Investor ein. Der aktuelle Verwaltungsrat lehnt das rigoros ab. Eines haben die vergangenen Wochen klargemacht: Das viel gepriesene „Gemeinsam“ ist mit den derzeitigen Personen in den beiden Lagern kaum vorstellbar.

Misstrauen statt Harmonie: Ismaik und Lutz kommen mit Personenschutz – Bündnis schickt Notar

Und Hasan Ismaik? Der hat auf einmal München und Bayern für sich entdeckt. Der Jordanier will sich sogar eine Wohnung zulegen, um näher an seinem Investment zu sein. Mit einer ausgiebigen Wahlkampf-Tour, mehreren Interviews sowie Treffen mit Gegnern und Befürwortern hat der Geschäftsmann versucht, seine Ziele und Visionen unter das Volk zu bringen. Die Frage, die sich stellt: Warum erst jetzt?

Wie verfahren die Situation ist? Zum Wohle des Vereins wollen Ismaik und Bündnis-Kandidat Klaus Lutz am Sonntag im Zenith vor Ort ihre Stimme abgeben und kämpfen. Zum eigenen Wohl bringen sie deshalb gleich mehrere Personenschützer mit. Das Bündnis Zukunft schickt zehn eigene Wahlbeobachter und einen Notar. Die aktive Fanszene trifft sich am Sonntag ab 9 Uhr am Marienplatz und will unter dem Motto „Freiheit für Sechzig“ gemeinsam zur Mitgliederversammlung gehen. Die Polizei sitzt am Sonntag in den Startlöchern. Alles natürlich zum Wohle des TSV 1860.

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