Einstimmiges Votum für Clemens Meikis: Bei einer Aufstellungsversammlung der SPD in Penzberg wurde der Jurist als Bürgermeisterkandidat nominiert.
Nach rund zwei Stunden lag das Ergebnis vor – und es war eindeutig. Rund 50 Menschen waren zur Aufstellungsversammlung der Penzberger SPD in die Stadthalle gekommen, darunter 29 wahlberechtigte Mitglieder, und die standen geschlossen hinter Clemens Meikis als Bürgermeisterkandidat. Alle Stimmen fielen auf den Juristen, der damit für die Sozialdemokraten in den Wahlkampf zieht.
Wer sich aufstellen lassen möchte, war kein Geheimnis. „Ich hab‘ in der Zeitung gelesen: Ihr habt ja schon einen Favoriten“, so Christiane Feichtmeier. Die SPD-Landtagsabgeordnete sagte, dass Meikis „alles mitbringt, was das Bürgermeisteramt braucht“. Er sei bodenständig, verlässlich, immer bereit zuzuhören und vor Ort verwurzelt. Er habe einen klaren Blick darauf, „was die Stadt in den kommenden Jahren braucht“.
Kein Gegenkandidat aus den SPD-Reihen
Als Meikis als SPD-Ortsvorsitzender nach vielen Gesprächen gesagt habe, „er würd’s machen“, habe das „einen Ruck gegeben“, erzählte Stefan König, der durch die Versammlung leitete. Er warf einen Blick in die Reihen, Ausschau haltend, ob noch „jemand anderer den Hut in den Ring werfen möchte“. Doch es meldete sich kein Gegenkandidat. Nur die ehemalige Bürgermeisterin Elke Zehetner erhob die Stimme und schlug Meikis offiziell vor.
Der Ortsvorsitzende trat ans Mikro. Er gab Einblicke in prägende Kapitel seines Lebens – etwa in den Leistungssport. Als Basketballer hatte es ihn für ein Stipendium in die USA gezogen. Das Mindset, das er aus dieser Zeit mitbrachte, sei Verantwortung, Resilienz, Ausdauer, Ergebnisorientierung, Leistungsbereitschaft. Sein Anspruch: „Stets hundert Prozent und ein bisschen mehr.“ Und dann sei da noch der Teamgeist. Die vier Buchstaben in Team stehen für Meikis für „together everyone achieves more“ („gemeinsam schafft jeder einzelne mehr“).
Meikis will „mitmachen statt nur schimpfen“
Heute ist Meikis in geschäftsführender Position in der Patent- und Markenindustrie tätig. „In meinem Beruf verbringe ich sozusagen die meiste Zeit mit den Daniel Düsentriebs unserer Welt.“ Unter einem „ganzen Bündel an Motiven“ für den Einzug ins Rathaus habe er eine Hauptmotivation: „Hingehen und mitmachen statt nur schimpfen!“ Ein Thema ist ihm „ganz besonders wichtig“: Demokratie und Freiheit – und deren Verteidigung. Mit Blick auf das Bürgermeisteramt sage Meikis: „Es geht darum, unser gemeinsames Leben vor Ort zu gestalten.“ Die Aufgaben „können vielfältiger nicht sein“. Meikis erklärte zudem: „Als Bürgermeister bin ich nicht der Chef der Stadt, sondern derjenige, der mit Ihnen gemeinsam Lösungen sucht, Entscheidungen trägt und Brücken baut.“
Nach der Wahl kam Altbürgermeister Hans Mummert angerollt. Mit dem „Bürgermeisterradl für die Stadt Penzberg“, wie er über er sein Oldtimer-Gefährt sagte, das er einst zu seinem 60. Geburtstag bekommen hatte. Nun übergab er das Rad in den Stadtfarben Feuerrot und Kohlenschwarz „als Startgeschenk“ zusammen mit einem Plakat. Dieses zeigt ein Bild von Meikis mit dem Slogan „Als Bürgermeister für alle, trete ich in die Pedale“. Meikis reagierte prompt: „Ich möchte gern ein Bürgermeister sein, der den Sattel nicht nur warmhält“, sagte er und drehte mit dem Rad eine kleine Runde. Die „Bürgermeisterradl“-Aufschrift auf dem Rahmen müsste man aber vielleicht noch ergänzen, überlegte er, um „Kandidat“ oder „in spe“.
Die ersten Flyer gibt es schon
In seiner ersten Rede als Bürgermeisterkandidat würdigte Meikis Penzberg als lebenswerten, sehr attraktiven Ort: Es gebe etwa starke Unternehmen, Kindergärten, Schulen, soziale Einrichtungen, ehrenamtlich Engagierte und eine herrliche Umgebung. Dass er sich nominieren lässt, sei nicht so geheim, nicht so überraschend gewesen, sagte Meikis. Und so wurden noch am selben Abend die ersten Werbeflyer mit seinem Gesicht darauf verteilt. Erst kürzlich hatten die Penzberger Grünen ihren Bürgermeister-Kandidaten nominiert.