US-Zölle drücken deutsche Kauflaune - Ausgaben eher für Notwendiges

Ein Auto wollen viele Menschen in Deutschland in den kommenden Monaten eher nicht kaufen - Medikamente hingegen schon: Hintergrund sind erwartete Preissteigerungen durch die US-Zölle. Ein Drittel (33 Prozent) erklärte, der zeitnahe Kauf eines Autos sei dadurch unwahrscheinlicher, wie das Meinungsforschungsinstitut YouGov am Freitag mitteilte. 83 Prozent derjenigen, die sich über die Zollpolitik als gut informiert betrachten, rechnen demnach mit erhöhten Preisen in Deutschland.

Zum Zeitpunkt der Befragung galten laut Angaben bereits Importzölle in Höhe von 25 Prozent auf Autos, Stahl und Aluminium in die USA. Auch die wiederholt geäußerte Absicht von US-Präsident Donald Trump, mit zusätzlichen Zöllen insbesondere die amerikanische Auto- und Tech-Branche stärken zu wollen, könnte erklären, warum viele deutsche Verbraucher fest mit Preissteigerungen bei Autos und Elektronik rechnen.

Viele Deutsche planen in den nächsten Monaten keinen Autokauf. Grund sind erwartete Preissteigerungen durch US-Zölle.
Viele Deutsche planen in den nächsten Monaten keinen Autokauf. Grund sind erwartete Preissteigerungen durch US-Zölle. Artur Widak/NurPhoto via Getty Images

Verzicht auf höhere Lebensqualität

So erwarten 77 Prozent einen Anstieg der Preise im Elektronik-Bereich, 71 Prozent bei Autos. Für pharmazeutische Produkte und Medikamente rechnen 69 Prozent mit höheren Kosten, bei Haushaltswaren dagegen nur 48 Prozent. Fast drei Viertel (74 Prozent) erklärten, die Zölle würden keinen Einfluss auf ihren Kauf von Medikamenten haben. Für rund ein Viertel sind Freizeitreisen (26 Prozent) und Elektronik-Anschaffungen (24 Prozent) derweil unwahrscheinlicher. Die Meinungsforscher mahnten, die Menschen müssten mehr Geld für Dinge ausgeben, auf die sie nicht verzichten könnten, etwa Medikamente, und steckten dafür am ehesten bei den Ausgaben zurück, die eine hohe Lebensqualität schaffen.

Die Daten basieren auf Online-Interviews mit Mitgliedern des YouGov-Panels, wie es hieß. Befragt wurden insgesamt 2.055 Personen; die Ergebnisse seien repräsentativ für die Wohnbevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren.